Strohmann

Die Ab­zoc­ker sind wie­der da!

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Früh­ling — Zeit der Ge­schäfts­be­rich­te

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Allent­hal­ben wird ge­jam­mert, wie schlecht das wirt­schaft­li­che Um­feld für die In­dust­rie in der Schweiz sei. Und fast im­mer ist der ‟Fran­ken­schock” schuld. Es wer­den hun­der­te, ja tau­sen­de Mit­ar­bei­ter ent­las­sen. — Und gleich­zei­tig klet­tern die Di­vi­den­den in schwin­del­er­re­gen­de Hö­hen.

Trotz al­ler Un­ken­ru­fe, die Eigen­tü­mer erh­ö­hen sich ih­re Be­zü­ge in un­ver­schäm­ter Ma­nier. Und in der Re­gel wer­den Mit­ar­bei­ten­de ent­las­sen, müs­sen Lohn­kür­zun­gen oder län­ge­re Ar­beits­zei­ten hin­neh­men.

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Ma­na­ger, die we­gen Miss­wirt­schaft ge­hen müs­sen, wer­den mit höch­sten Bo­ni be­lohnt. Ma­na­ger die längst nicht mehr in der Fir­ma sind, be­zie­hen wei­ter­hin hor­ren­de Sum­men.

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Zu WAS will die Wirt­schaft die Po­li­tik er­pres­sen?

Ge­ra de die in­dust­ri­el­len Schwer­ge­wich­te ge­hö­ren meist einem Fa­mi­li­en­clan oder gar einem Ein­zel­in­ves­tor. Es sind zwar Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten. Aber die Fa­mi­li­en­clans sind Mehr­heits­ak­ti­onä­re, wenn nicht gar die ein­zi­gen Ak­tio­nä­re. Sie be­stim­men die Di­vi­den­de, die dann (zur Haupt­sa­che) auch sel­ber kas­sie­ren.

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Sulzer

Sul­zer schliesst sei­nen letz­ten Pro­duk­ti­ons­stan­dort in Win­ter­thur. Haupt­ak­tio­när Vik­tor Wech­sel­berg er­höht sei­ne Be­zü­ge der­weil um ca. 355 Mio auf 792 Mio Fran­ken.

Riche­mont

Haupt­ak­tio­när des Lu­xus­gü­ter­kon­zerns Jo­hann Ru­pert scheint sich 2016 min­des­tens 839 Mio Fran­ken zu­zu­schan­zen.

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Roche

Die Ro­che-Er­ben (Fa­mi­li­en Hoff­mann und Oeri) konn­ten sich eben zum 29. Mal hin­ter­ein­an­der ih­re Di­vi­den­de er­hö­hen, zu­sam­men auf 649 Mio Fran­ken.

Kühne + Nagel

Kühne + Nagel schrieb trotz Fran­ken­schock eine sat­te Gewinn­zu­nah­me. Der Eigen­tü­mer Klaus-Mi­cha­el Küh­ne kann sich die Di­vi­den­de um 64 Mio Fran­ken er­hö­hen.

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CS

Beson­ders in­ter­es­sant ist das Ge­ba­ren der Cre­dit Suis­se: Die Bank muss mas­siv Leu­te ent­las­sen und re­struk­tu­rie­ren. Den­noch wird der En­de 2015 un­ter Druck zu­rück­ge­tre­te­ne Chef Mar­tin Senn an­no 2018 noch im­mer 7.2 Mio Fran­ken be­zie­hen.

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Details zu die­sen Ge­win­nern sie­he:
➔ SonntagsZeitung©
vom 20.3.2016 und
➔ SonntagsZeitung©
vom 27.3.2016.
www.zumkuckucksei.net/Finanzkrise/SZ-20160320.html SonntagsZeitung© vom 20.3.2016 und
www.zumkuckucksei.net/Finanzkrise/SZ-20160327.html SonntagsZeitung© vom 27.3.2016.

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Ge­ne­rel­le Über­le­gun­gen

Es wird im­mer wie­der da­mit ar­gu­men­tiert, dass Ra­tio­na­li­sie­rung Auf­wän­de ein­spa­rt und da­her den Ge­winn stei­gert, was be­lohnt wer­den soll. Im «Ser­vi­ce Pub­lic» be­deu­tet aber Ra­tio­na­li­sie­rung in al­ler Re­gel Leis­tungs­ab­bau. Und da nüss­te doch eher be­straft wer­den?

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Und der Ober­bähn­ler oder der Ober­pöst­ler meint, er sei mehr wert als die hal­be Lan­des­re­gie­rung, dann nimmt er sich mit Ver­laub zu viel raus. Und ein Be­trieb den Un­ter­halt so gott­sträf­lich ver­nach­läs­sigt wie die SBB, dann müss­te der Chef doch in ho­hem Bo­gen flie­gen, auch wenn im Üb­ri­gen eine Ver­kehrs­leis­tung von be­son­de­rer Gü­te ge­bo­ten wird. Aber eben, bei den Neu­bau­ten las­sen sich mehr Lor­bee­ren ho­len als beim Un­ter­halt. Der Un­ter­halt ver­hin­dert ja bloss, dass be­ste­hen­de Wer­ke nicht zer­fal­len oder zu Un­fäl­len nei­gen.

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Sie­he auch Le­ser­brie­fe im:
➔ K-Tipp© vom 20.4.2016:
➔ «Der Chef schef­felt, der Ar­bei­ter ar­bei­tet».
www.zumkuckucksei.net/Finanzkrise/KT-20160420.htm K-Tipp vom 20.4.2016: «Der Chef schef­felt, der Ar­bei­ter ar­bei­tet».

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Ist die Bun­des­ver­fas­sung nur Ma­ku­la­tur?

Seit drei Jah­ren wur­de vom Volk ein ‟An­ti-Ab­zoc­ker-Ar­ti­kel” an­ge­nom­men und in der Bun­des­ver­fas­sung ver­an­kert. Schon im Zu­sam­men­hang mit dem Re­fe­ren­dum über die zwei­te Röh­re, die ja eigent­lich die fün­fte sein wird (nach dem al­ten Eisen­bahn­tun­nel, dem be­ste­hen­den Stras­sen­tun­nel und den neu­en zwei Röh­ren der NEAT) wur­de be­kannt, dass wahr­schein­lich dort — ent­ge­gen der Be­teue­run­gen von Bun­des­rat und Par­la­ment vor der Ab­stim­mung — der Vier­spur­be­trieb oh­ne Volks­ab­stim­mung ein­ge­führt wer­den wird. Der Ar­ti­kel 190 der Bun­des­ver­fas­sung er­laubt dem Par­la­ment, das auf Ge­set­zes­ebe­ne zu re­geln, weil die Bun­des­ge­set­ze vor der Bun­des­ver­fas­sung Vor­rang ha­ben. Man stel­le sich das mal vor.

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Nun stel­len wir fest, dass aus der Bun­des­ver­fas­sung über­haupt kei­ne Ge­set­zes­kraft ent­steht. Das Volk hat eine Ini­tia­tiv­recht nur auf Ver­fas­sungs­ebe­ne. Aber da kann es al­les hin­ein­pac­ken; das be­wirkt eigent­lich nichts. Ver­stös­se ge­gen Ver­bo­te in der Ver­fas­sung wer­den nicht ge­ahn­det, so­fern das Par­la­ment nicht die Gü­te hat, ein ent­spre­chen­des Aus­füh­rungs­ge­setz zu er­las­sen. Als Bei­spie­le sei­en hier nur zwei Din­ge ge­nannt: Die Über­frem­dungs­ini­tia­ti­ve, die da­rum die auch un­wirk­sa­me Durch­set­zungs­ini­tia­ti­ve nach sich zog, und die Ab­zoc­ker­ini­tia­ti­ve.

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vom 20.3.2016 (Artikel 3) oder
➔ Verfassung ⬌ Gesetz

www.zumkuckucksei.net/Finanzkrise/SZ-20160320.html#article3 SonntagsZeitung© vom 20.3.2016 (Artikel 3) oder
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