Finanz-Politik

Leit­plan­ken für die nach oben Finanz­wirt­schaft

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Es gibt kei­ne Zwei­fel dar­über, wer die Kri­se ver­ur­sacht hat. Es sind die Fi­nanz­in­sti­tu­te, die zu ho­he Ri­si­ken ein­ge­gan­gen sind. Und da­für sind letzt­lich Men­schen ver­ant­wort­lich, die un­ver­ant­wort­lich, meist aus Geld­gier ge­han­delt ha­ben. Zu ho­he und fal­sche An­rei­ze lös­ten fal­sche Bo­ni­täts-Be­wer­tun­gen aus. Dies wie­der­um führ­te zur Ket­ten­reak­tion als die US-ame­ri­ka­ni­sche Im­mo­bi­lien­bla­se zu plat­zen be­gann.

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Meh­re­re Re­gie­run­gen sind mit viel Geld ein­ge­sprun­gen, um die Fi­nanz­kri­se nicht zu einem glo­ba­len und to­ta­len Wirt­schafts-Kol­laps wer­den zu las­sen. Je­der­man war klar, das geht nur mit Mil­liar­den aus Steu­er­gel­dern. Das heisst nichts an­de­res als, dass die Leid­tra­gen­den, die we­gen die­ser Kri­se be­reits ihr Vermögen und/oder ih­re Ar­beit ver­lo­ren hat­ten, via Steu­ern den ver­ur­sa­chen­den Ma­na­gern aus der Pat­sche hel­fen müs­sen.

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Laut­stark be­teu­er­ten al­le Be­tei­lig­ten, dass aus der Kri­se die Leh­ren ge­zo­gen wür­den, dass die Fi­nanz­wirt­schaft kla­re­re Leit­plan­ken brau­che, ….

Kla­re Richt­li­nien wur­den ver­spro­chen:

Und was ist dar­aus ge­wor­den? Die Ge­setz­ge­bung ist bloc­kiert. En­ge­re Leit­plan­ken, Re­geln (d.h. Ge­set­ze) könn­ten die Kon­kur­renz­fä­hig­keit eines Lan­des be­ein­träch­ti­gen:

Sicher­heit darf nichts kos­ten!

Und die Bän­ker wir­ken längst wie­der wie vor­her!

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An­le­ger­schutz

Auch wur­de ver­spro­chen, den An­le­ger­schutz zu ver­bes­sern. Doch da ist die Lust für eine Ge­set­zes­än­de­rung längst ver­flo­gen. Und die Ban­ken be­trach­ten die­ses Un­ter­fan­gen als zu teu­er!

Einmal mehr muss der klei­ne Mann die Ri­si­ken de­rer dec­ken, die so gut und so ver­ant­wor­tungs­voll sind, dass sie Mil­lio­nen-Ge­häl­ter zu gut ha­ben.
(Was "Ver­ant­wor­tung tra­gen" heisst, das ist nur dem be­sag­ten KLEI­NEN Mann un­be­kannt.)

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Kei­ne Ei­nsicht

Am 13. März 2010 zi­tiert die NZZ un­ter dem Ti­tel "UBS-Bau­stel­le mit Fort­schrit­ten" Cars­ten Ken­ge­ter von der In­vest­ment-Ban­king-Ein­heit FICC der UBS:
«Nach der Ein­stel­lung von 250 er­fahre­nen Ban­kern für die Ein­heit wagt sich die UBS wieder in Markt­be­reiche vor, mit denen FICC in der Krise Ab­schrei­bungen in der Höhe von 50 Mrd. Fr. ver­ur­sacht hatte.»

Da bei nächs­ten Prob­lem in den USA wie­der die gan­ze UBS be­langt wer­den kann (d.h. die gan­ze UBS steht un­ter Kon­kurs-Ri­si­ko, nicht nur die "UBS Amerika"), liegt der Ver­dacht na­he, dass der hoch­ver­schul­de­te ame­ri­ka­ni­sche Staat mit Stra­fen droht, die zum Kon­kurs füh­ren könn­ten, weil er weiss, dass in die­sem Fal­le der Schwei­zer Steu­er­zah­ler mit­hilft, das not­wen­di­ge Geld auf­zu­trei­ben.

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Die "ver­ant­wort­lichen" Mä­nät­scher, die der Bank Rie­sen­ver­lus­te von zig Mil­li­ar­den be­schert ha­ben, er­hal­ten nun für ih­re man­gel­haf­te Ar­beit zum Ab­schied für we­ni­ge Mo­na­te mehr Geld als ein Gross­teil der Be­völ­ke­rung wäh­rend des gan­zen Le­bens ver­dient.

Doch nicht ge­nug da­mit. Jetzt soll die­sen Per­so­nen auch noch Dé­charge er­teilt wer­den. Das heisst, dass die Ak­tio­näre, die zu all dem nichts zu sa­gen hat­ten, jetzt für al­les ge­ra­de ste­hen wer­den.

Im Par­la­ment hört man nur kindi­sches Ge­zänk dar­ob, ob ge­gen die­se Aus­wüch­se et­was un­ter­nom­men wer­den müss­te, oder ob man al­les nicht so schlimm ta­xie­ren und den mo­der­nen Raub­rit­tern ja kei­ne Schran­ken set­zen soll­te.

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G20

Auch das Tref­fen der G20 vom 27. Juni 2010 bringt nichts aus­ser der Ein­sicht, dass je­der Staats­chef et­was an­de­res will. Und die Ban­ken wol­len gar nichts Neues. Sie wer­den sich si­cher durch­set­zen.

Die Staa­ten eini­gen sich bloss, ge­le­gent­lich ihre Schul­den ab­zu­bau­en (ab 2015), so­fern die Wirt­schaft da­durch nicht ge­dämpft wird, was sich vor al­lem die USA aus­be­dun­gen ha­ben. Schliess­lich sind sie ja weit mehr ver­schul­det als Grie­chen­land.