Huonder kämpft schon lange gegen die Homo-Ehe.
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Bischof Vitus Huonders Ausfälle gegen Homosexuelle werden immer dreister. Wobei er diese mit Bibelstellen umschreibt. Schon im März berief er sich auf das alttestamentliche Buch Levitikus, wonach Homosexualität ein Gräuel sei. An einem Vortrag vom Freitag nun schob er ein noch krasseres Zitat aus Levitikus nach: «Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, dann haben sie eine Gräueltat begangen und sollen beide des Todes sterben.» Wie die Plattform Queer.de berichtet, haben am Kongress «Freude am Glauben» in Fulda rund tausend Rechtskatholiken Huonder dafür grossen Beifall gezollt. Gemäss dem Churer Bischof legt die Bibel an diesen Stellen die göttliche Ordnung dar. Die Bibelstellen würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben. Es gebe eben «keine Vielfalt beim Modell von Ehe und Familie». Die Homo-Ehe sei ein Angriff auf die Schöpfung. Weiter sagte Huonder, der kirchliche Segen der Ehe sei ausdrücklich auf die Fruchtbarkeit als zentralen Wert bezogen, auf einen «sittlich geordneten Vollzug des Geschlechtsaktes». Sex sei «keine Spassveranstaltung» und keine Privatsache, er gehöre vielmehr zur Glaubensverkündigung.
Der Schweizer Dachverband der Schwulen, Pink Cross, zeigt sich über den bischöflichen Frontalangriff «schockiert und verärgert». «Ein Kirchenvertreter lebt in keinem rechtsfreien Raum. Wer so argumentiert und indirekt sagt, Homosexuelle sollen getötet werden, ist kein Kirchenmann — sondern ein Hetzer und Straftäter», so Geschäftsleiter Bastian Baumann. Pink Cross prüfe, in welcher Form solche Hassreden strafrechtlich verfolgt werden können. Bis heute fehle in der Schweiz jedoch ein Anti-Diskriminierungs-Gesetz aufgrund der sexuellen Orientierung.
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