Politische Über­wachungs­be­hör­den

Die Über­wacher über­wachen sich selbst

Wo staat­li­che Auf­sicht von spe­zi­el­len Be­hör­den über­nom­men wer­den muss, da sind oft Fach­ex­per­ten ge­fragt. Und die­se fin­den sich dann oft vor allem in den zu über­wa­chen­den Be­trie­ben, auch wenn es da­bei nicht Nuk­le­ar­ener­gie geht. Da­durch über­wa­chen dann die zu Über­wa­chen­den sich sel­ber. Wo ent­ste­hen dar­aus dann Ri­si­ken?

Betref­fend Ri­si­ken soll­te man dann hier wohl nicht den Apo­the­ker fra­gen.
 

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Es gibt eine gan­ze Rei­he von Be­hör­den, die von Ge­set­zes we­gen un­ab­hän­gi­ge oder pri­va­ti­sier­te In­sti­tu­tio­nen zu über­wa­chen oder zu füh­ren ha­ben, in wel­che der Bun­des­rat aus die­sem Grun­de min­de­stens eine Per­son ent­sen­det (wählt). Da­zu ge­hö­ren:

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Die für die­se Auf­ga­ben ge­such­ten Ex­per­ten sind oft nicht im Über­fluss vor­han­den. Am ehe­sten fin­det man die wirk­lich Gu­ten (Er­fah­re­nen) in den ein­schlä­gi­gen Fir­men. Aber ga­nau die­se Fir­men soll­ten ja von den Be­auf­trag­ten über­wacht, resp. ih­re Be­trie­be kon­trol­liert wer­den.

Es ist da­her nicht ver­wun­der­lich, dass im­mer wie­der Leu­te vom Bun­des­rat in sol­che Po­si­tio­nen ge­wält wer­den, weil sei ent­spre­chen­de Fach­leu­te sind. Die­se las­sen aber ver­mu­ten, man hät­te den Bock zum Gärt­ner ge­macht. Das löst dann re­gel­mäs­sig einen po­li­ti­schen Wir­bel aus. Und es ist eben­so re­gel­mäs­sig sehr schwie­rig zu ent­schei­den, TOP wel­ches Ri­si­ko von die­ser Si­tua­ti­on aus­geht.

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Beispiel «FINMA»

Ein ehe­ma­li­ger Fach­mann einer Gross­bank wird in die FIN­MA be­ru­fen, weil er Spe­zia­list im In­vest­ment­ban­king war und mit den Buch­hal­tun­gen der ent­spre­chen­den Ban­ken ver­traut ist. In­vest­ment­ban­king hat uns im­mer­hin die letz­te Fi­nanz­kri­se be­schert, wor­un­ter die ge­sam­te Wirt­schaft lei­det.

Frage: Wird die­ser Spe­zia­list ge­gen­über sei­nem frü­he­ren Ar­beit­ge­ber wenn nö­tig ein Auge zu­drüc­ken? Ist er even­tu­ell auch noch am Un­ter­neh­men be­tei­ligt (z.B. Bo­ni in Form von Ak­ti­en)?

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Beispiel «ENSI»

Ein UNI-Pro­fes­sor, der sich auf Atom­kraft­wer­ke spe­zia­li­siert hat, wird ins «EN­SI» ge­wählt. Er ist ein aus­ge­wie­se­ner Ex­per­te auf die­sem Ge­biet, viel­leicht so­gar DER Ex­per­te! Er ist aber gleich­zei­tig Be­ra­ter eines AKW-Be­trei­bers.

Frage: Kann er ge­gen­über dem AKW-Be­trei­ber un­ab­hän­gig han­deln, wenn die­ser Tei­le sei­ner For­schung fi­nan­ziert?

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Beispiel «Pfandbriefbank»

Der Bun­des­rat wählt den Er­stel­ler einer Sof­twa­re, die so­wohl von der Pfand­brief­bank, als auch von meh­re­ren Hy­po­the­kar­ban­ken zur Be­wer­tung von Im­mo­bi­li­en resp. der Ri­si­ken der ent­spre­chen­den Hy­po­the­ken ver­wen­det wird, in den Ver­wal­tungs­rat der Pfand­brief­bank.

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Für De­tails sie­he Ar­ti­kel des
Tages-Anzeigers©

(www.zumkuckucksei.net/Politik/exzs/ta-Aufsicht-20141223.html)
vom 23. De­zem­ber 2014

Frage: Was ist dem Mann wich­ti­ger, − der Ver­kauf sei­ner Soft­wa­re oder − die Si­cher­heit der re­fi­nan­zier­ten Hy­po­the­ken.
Wel­che Rol­le spielt die durch die Soft­wa­re aus­ge­wie­se­ne Si­cher­heit bei der Pfand­brief­bank, die mög­lichst si­che­re Pa­pie­re will, und bei den Hy­po­the­kar­ban­ken, die viel­leicht hö­he­re Re­fi­nan­zie­run­gen an­stre­ben?