Energie   Inhalt
  • Die ra­dio­ak­ti­ve Wol­ke
  • Wenn Fu­ku­shi­ma in der Schweiz wä­re …
  • Das ENSI muss Ent­schä­di­gung zah­len (Dro­hung der AKW-Be­trei­ber)
  • Ex­plo­si­on im US-Tie­fen­la­ger Wipp / Ris­se im Ver­suchs­re­ak­tor ver­tuscht
  • ENSI: Erd­be­ben­stu­die seit Jah­ren nicht er­le­digt
  • AKW Müh­le­berg: Be­obach­ter er­strei­tet Be­richt
  • Strah­len­de Wild­schwei­ne
  • In­for­ma­tik-Pro­ble­me im AKW Müh­le­berg
  • In Kürze
  • Na­tio­nal­rat spielt in der Atom­fra­ge auf Zeit
  • Im Ent­sor­gungs- und Still­legungs­fonds der AKWs feh­len Mil­liar­den
  • Agen­da
  • Ka­len­der 2015:
  • Die Zu­kunft ist sehr son­nig!
Express
Der Ener­gie­Express der Ge­walt­frei­en Ak­ti­on
Kai­ser­augst (GAK) er­scheint min­de­stens
vier Mal jähr­lich.
Abon­ne­ments­preis Fr. 15.-
GAK, Nullenweg 31, 4144 Arlesheim, info@gak.ch
Telefon/Beantworter 061 701 82 83,
PC-Konto: GAK, 40-35486-4
Readktion: Heidi Portmann
Nach­druck al­ler Bei­trä­ge mit Quel­len­an­ga­be
er­wünscht. Auf­la­ge die­ser Num­mer: 9000 Exem­pla­re.
Druck: Zieg­ler Druck- und Ver­lags-AG.
8401 Win­ter­thur, 100 Pro­zent Re­cyc­ling­pa­pier.

Her­aus­ge­ber: Ge­walt­freie Ak­ti­on Kai­ser­augst (GAK)
4144 Ar­les­heim     Nr. 105, Nr. 105, Januar 2015

Impressum
EnergieExpress Inhalt
  • Die radioaktive Wolke
  • Wenn Fukushima in der Schweiz wäre …
  • Das ENSI muss Entschädigung zahlen (Drohung der AKW-Betreiber)
  • Explosion im US-Tiefenlager Wipp / Risse im Versuchsreaktor vertuscht
  • ENSI: Erbebenstudie seit Jahren nicht erledigt
  • AKW Mühleberg: Beobachter erstreitet Bericht
  • Strahlende Wildschweine
  • Informatik-Probleme im AKW Mühleberg
  • In Kürze
  • Nationalrat spielt in der Atomfrage auf Zeit
  • Im Entsorgungs- und Stillegungsfonds der AKWs fehlen Milliarden
  • Agenda
  • Kalender 2015:
  • Die Zukunft ist sehr sonnig!
Der EnergieExpress der Gewaltfreien Aktion
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vier Mal jährlich.
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Energie Express
Die Schweizer AKW-Be­trei­ber ha­ben sich jah­re­lang ein gol­de­ne Na­se ver­dient. Den­noch fehlt in den Töp­fen für den Rück­bau still­ge­leg­ter AKWs und für die Ent­sor­gung von Atom­müll Geld. End­lich hat der Bund die­se be­un­ru­hi­gen­de Tat­sa­che in einem Be­richt fest­ge­hal­ten.
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Energie Express
Die Schweizer AKW-Be­trei­ber ha­ben sich jah­re­lang ein gol­de­ne Na­se ver­dient. Den­noch fehlt in den Töp­fen für den Rück­bau still­ge­leg­ter AKWs und für die Ent­sor­gung von Atom­müll Geld. End­lich hat der Bund die­se be­un­ru­hi­gen­de Tat­sa­che in einem Be­richt fest­ge­hal­ten.

Liebe Leserin, lieber Leser

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Das Schwei­zer Ener­gie­jahr ist po­li­tisch be­wegt zu En­de ge­gan­gen: Der Na­tio­nal­rat hat sich durch die Ener­gie­stra­te­gie de­bat­tiert. Aus Sicht der AKW-Geg­ner­schaft gibt es einen ent­schei­den­den Schön­heits­feh­ler: Der «Atom­aus­stieg» bleibt lei­der wei­ter­hin nur ein Mo­ra­to­ri­um für AKWs. Für einen Aus­stieg, der die­sen Na­men ver­dient, wä­ren kla­re Ab­schalt­ter­mi­ne not­wen­dig. Aber im­mer­hin ist der Rat den Grund­sät­zen der Ener­gie­wen­de treu ge­blie­ben. Er­neu­er­ba­re sol­len ge­för­dert, neue AKWs dür­fen nicht ge­baut wer­den (Seite 3).

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Haben Sie noch einen Fun­ken Ver­trau­en in Un­ter­neh­men und Be­hör­den, die mit Atom­kraft zu tun ha­ben? Dann le­sen Sie un­be­dingt die bei­den Arti­kel auf Seite 2. Der eine han­delt vom Tie­fen­la­ger Wipp in New Me­xi­co (USA), das nach der Ex­plo­si­on eines Atom­müll­fas­ses aus­ser Be­trieb ist. Der an­de­re er­zählt die Ge­schich­te eines Ver­suchs­re­ak­tors in Ber­lin, der we­gen Ris­sen vor­über­ge­hend still­ge­legt wur­de. In bei­den Fäl­len ist die feh­len­de Trans­pa­renz be­sorg­nis­er­re­gend.

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Wir be­rich­ten auch über die Ar­ro­ganz von Schwei­zer AKW-Be­trei­bern ( Seite 3). Nach­dem der Energie​Express seit Jah­ren dar­auf hin­weist, dass zu we­nig Geld in den Fonds für Atom­müll­ent­sor­gung und AKW­Rück­bau vor­han­den ist, hat die ober­ste Schwei­zer Fi­nanz­be­hör­de EFK nun ge­nau die­sen Be­fund of­fi­zi­ell be­stä­tigt. Die un­ver­schäm­te Re­ak­ti­on der Strom­bran­che: Die EFK be­ur­tei­le die Si­tua­ti­on völ­lig falsch. Die Be­hör­de hat aus­ser­dem die Ver­stric­kun­gen zwi­schen AKW-Be­trei­bern und den Auf­sichts­be­hör­den kri­ti­siert.

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Mit dieser letz­ten Aus­ga­be des Energie​Express 2014 ver­ab­schie­den wir uns bis im neu­en Jahr und dan­ken Ih­nen für Ih­re Treue und Un­ter­stüt­zung, lie­be Le­se­rin­nen und Le­ser. Wie im­mer fin­den Sie auf der letz­ten Sei­te un­se­ren prak­ti­schen Jah­res­ka­len­der. Dan­ke, dass Sie Mit­glied der GAK sind, den Energie​Express le­sen, und da­mit auch die GAK und die Be­mü­hun­gen für eine atom­freie Ener­gie­zu­kunft un­ter­stüt­zen.

Ich wün­sche Ih­nen von Her­zen al­les Gu­te im kom­men­den Jahr!

Herzlich Ihre:   Heidi Portmann

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Un­fäl­le in Atom­kraft­wer­ken

Die radio­aktive TOP Wolke

Jod

Radioaktives Jod ist bei einem AKW-Unfall nur einer von vielen lebensbedrohlichen Stoffen.

Jod

Radio­ak­ti­ves Jod ist bei einem AKW-Un­fall nur einer von vie­len le­bens­be­droh­li­chen Stof­fen.

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Die hal­be Schweiz be­kommt Pil­len, um sich im Fall eines AKW-Un­falls ge­gen strah­len­des Jod zu schüt­zen. Doch ist Jod ver­hält­nis­mäs­sig harm­los.

Mehr als die Hälf­te der Schwei­zer Haus­hal­te hat Pil­len be­kom­men, um sich im Fall eines AKW-Un­falls ge­gen strah­len­des Jod zu schüt­zen. Es ent­weicht je­doch nicht nur Jod, son­dern vie­le an­de­re ge­fähr­li­che Iso­to­pe wie Cä­si­um und Stron­ti­um.

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Die Ver­tei­lung von Jod­tab­let­ten an Hun­dert­tau­sen­de Haus­hal­te hat be­wusst ge­macht, wie un­ge­schützt die Be­völ­ke­rung bei einem AKW-Gau wä­re. Mit einer pro­vo­ka­ti­ven Ak­ti­on hat Green­pea­ce den Fin­ger auf die­sen wun­den Punkt ge­legt. Die NGO hat im Na­men der Be­hör­den einen Fly­er ver­schickt, in dem sie auf die vie­len of­fe­nen Fra­gen hin­weist. Tat­säch­lich ist es so, dass die Tab­let­ten so et­was wie der Trop­fen auf den heis­sen Stein sind.

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Bei einem AKW-Un­fall kann ra­dio­ak­ti­ves Jod ent­wei­chen. Es wird ein­ge­at­met und rei­chert sich in der Schild­drü­se und an­de­ren Or­ga­nen an. Die ho­he Strah­len­be­las­tung er­höht das Ri­si­ko, spä­ter an Schild­drü­sen­krebs zu er­kran­ken. Das gilt be­son­ders für Kin­der und Ju­gend­li­che. Schluckt man recht­zei­tig die Jod­tab­let­ten, schütz man die Schild­drü­se wirk­sam, nicht aber die an­de­ren Or­ga­ne.

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Jod ist bei einem AKW-Un­fall nur einer von vie­len le­bens­be­droh­li­chen Stof­fen. Un­ter an­de­ren ent­wei­chen auch Cä­si­um und Stron­ti­um. Cä­si­um schä­digt — wie al­le an­de­ren im Kör­per auf­ge­nom­me­nen ra­dio­ak­ti­ven Iso­to­pen — die DNA der Zel­len. Ver­strahl­te Kin­der er­lei­den in ih­rem spä­te­ren Le­ben bös­ar­ti­ge Er­kran­kun­gen, die oft töd­lich en­den. Er­wach­se­ne hin­ge­gen be­kom­men erst nach 20 bis 25 Jah­ren die TOP ty­pi­schen Symp­to­me. Auch sie ster­ben frü­her. Die Strah­lung aus ra­dio­ak­ti­ven Iso­to­pen schä­digt aus­ser­dem die Ei­zel­len der Frau und die Sper­mi­en des Man­nes. Das kann zu Ste­ri­li­tät füh­ren oder zu Miss­bil­dun­gen beim Nach­wuchs. Auch Fehl­ge­bur­ten sind mög­lich. Da­zu kom­men ge­ne­ti­sche Schä­den, die an die Fol­ge­ge­ne­ra­tio­nen wei­ter ge­ge­ben wer­den. Me­di­zi­ner kön­nen der­zeit nichts ge­gen ra­dio­ak­ti­ves Cä­si­um tun. Ge­wis­se Mit­tel hel­fen im­mer­hin, das im Kör­per ge­spei­cher­te ra­dio­ak­ti­ve Cä­si­um schnel­ler zu eli­mi­nie­ren. Doch gibt es we­der eine The­ra­pie noch wirk­sa­me Me­di­ka­men­te.

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Eine wei­te­re Ge­fahr ist ra­dio­ak­ti­ves Stron­ti­um. Es hat eine bio­lo­gi­sche Halb­werts­zeit von 17½ Jah­ren und la­gert sich in Kno­chen und Kno­chen­mark ein. Wie Cä­si­um täuscht Stron­ti­um-90 den Kör­per per­fi­de: Es wird als ver­meint­li­ches Cal­ci­um in die Kno­chen ein­ge­baut. In un­mit­tel­ba­rer Nä­he zum blut­bil­den­den Ge­we­be, dem Kno­chen­mark, be­güns­ti­gen die ra­dio­ak­ti­ven Sub­stan­zen die Bil­dung von Tu­mo­ren und er­hö­hen die Wahr­schein­lich­keit, dass der Kör­per an Leuk­ämie er­krankt. Ge­gen Stron­ti­um-90 ist die Me­di­zin macht­los. Das Schwer­me­tall Plu­to­ni­um ist gif­tig wie Blei oder Queck­sil­ber. TOP Viel prob­le­ma­ti­scher ist aber sei­ne Ra­dio­ak­ti­vi­tät. Durch Auf­nah­me über Le­bens­mit­tel, be­son­ders aber durch Ein­at­men kann es sich in Lun­ge, Kno­chen und Zäh­nen ab­la­gern. Sei­ne Halb­werts­zeit liegt bei 24'000 Jah­ren. Die Lis­te lies­se sich wei­ter­füh­ren mit vie­len wei­te­ren Sub­stan­zen, die den mensch­li­chen Or­ga­nis­mus be­dro­hen, wie zum Bei­spiel Xe­non und Kryp­ton. Nach einem Un­fall kön­nen ra­dio­ak­ti­ve Iso­to­pe wie Jod, Cä­si­um, Stron­ti­um und Plu­to­ni­um mit dem Wind Hun­der­te von Ki­lo­me­tern weit ge­tra­gen wer­den. Auch heu­te noch sind die Fol­gen des Tscher­no­byl-Un­glücks für die Um­welt bis nach Bay­ern un­mit­tel­bar spür­bar: An­fang De­zem­ber 2014 muss­ten 37 in Augs­burg ge­schos­se­ne Wild­schwei­ne we­gen mas­siv er­höh­ter Cä­si­um-Wer­te ent­sorgt wer­den.

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Studie des Öko-Instituts Darmstadt

Wenn Fu­ku­shi­ma in der Schweiz wä­re …

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Eine neue Stu­die zeigt, dass bei einem schwe­ren Atom­un­fall in der Schweiz die Trink­was­ser­ver­sor­gung an vie­len Or­ten ge­fähr­det wä­re. Be­trof­fen wä­ren vor al­lem Ba­sel, Rhein­fel­den, Aarau, grenz­na­he Städ­te in Deutsch­land und Frank­reich, mög­li­cher­wei­se auch Zü­rich.

Karte
Ein AKW-Unfall kann die Trinkwassergewinnung aus Aare und Rhein verunmöglichen.
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Ein AKW-Un#173;fall kann die Trink#173;was#173;ser#173;ge#173;win#173;nung aus Aare und Rhein ver#173;un#173;mög#173;li#173;chen.
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In­nert kür­zes­ter Zeit könn­te das Was­ser der Aare und des Rheins nicht mehr als Trink­was­ser ge­nutzt wer­den, soll­te sich in einem Schwei­zer Atom­kraft­werk ein Un­fall vom «Typ Fu­ku­shi­ma» er­eig­nen. Dies ist das zen­tra­le Er­geb­nis einer ak­tu­el­len Stu­die, die das Öko-In­sti­tut Darm­stadt er­stellt hat. Auf­trag­ge­ber der Stu­die war der Tri­na­tio­na­le Atom­schutz­ver­band (TRAS), zu des­sen Mit­glie­dern über hun­dert Städ­te und Ge­mein­den in Süd­deutsch­land, im El­sass und in der Schweiz zäh­len. TRAS woll­te wis­sen, wel­che Aus­wir­kun­gen ein Un­fall in einem der drei Schwei­zer Atom­kraft­wer­ke Leib­stadt, Bez­nau oder Gös­gen auf die Trink­was­ser­ver­sor­gung hät­te.

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Grund­la­ge der Stu­die war die An­nah­me, dass auch die Schwei­zer Atom­kraft­wer­ke Ex­trem­er­eig­nis­sen aus­ge­setzt sein könn­ten. Bei einem Un­fall wie in Fu­ku­shi­ma müss­te Kühl­was­ser ins In­ne­re des Re­ak­tors ge­lei­tet wer­den, um eine Kern­schmel­ze ab­zu­wen­den. Die­ses wür­de bei einem Leck vor al­lem in die Flüs­se Aare und Rhein ab­flies­sen. Bei einem Un­fall im AKW Gös­gen kä­me ra­dio­ak­tiv be­las­te­tes Was­ser nach et­wa einer Stun­de in Aarau an. Eben­falls eine Stun­de gin­ge es, bis nach einem Un­fall im AKW Leib­stadt das ver­seuch­te Was­ser des Rheins die Klein-stadt Rhein­fel­den er­rei­chen wür­de. Bis nach Ba­sel brauch­te das Was­ser rund 14 Stun­den. Das kon­ta­mi­nier­te Kühl­was­ser wür­de je­doch nicht nur in die Flüs­se, son­dern auch ins Grund­was­ser ge­lan­gen.

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Vergleich mit Fukushima

Die Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler des Öko-In­sti­tuts gin­gen von der Men­ge ra­dio­akti­ver Stof­fe aus, die bei Block 2 in Fu­ku­shi­ma frei­ge­setzt wur­den, und rech­ne­ten die­se auf Schwei­zer Ver­hält­nis­se um. Der Ver­gleich hat sich des­halb be­son­ders an­ge­bo­ten, weil die Schweiz ty­pen­ähn­li­che Re­ak­to­ren wie in Fu­ku­shi­ma be­treibt. Beim Atom­un­fall in Ja­pan floss stark kon­ta­mi­nier­tes Was­ser in den Pa­zi­fik. In der Schweiz könn­te bei einem sol­chen Un­fall die Kon­zen­tra­ti­on von ra­dio­ak­ti­vem Stron­ti­um in der Aare bis zu 58‘000 Bec­que­rel pro Li­ter an­stei­gen, im Rhein bei Ba­sel auf 6600 Bec­que­rel pro Li­ter. Der in der Schweiz für das Was­ser fest­ge­leg­te To­le­ranz­wert liegt bei einem Bec­que­rel pro Li­ter.

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Hinzu kommt, dass die Ra­dio­ak­ti­vi­tät auch über den Luft­weg ver­brei­tet wür­de. Selbst in grös­se­rer Ent­fer­nung wä­ren da­mit die Seen be­trof­fen. Der Zü­rich­see, so die Stu­die, wür­de durch sei­ne Nä­he zu Bez­nau und Leib­stadt be­son­ders in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen. Er wird heu­te zu 70 Pro­zent für die Was­ser­ver­sor­gung der Stadt Zü­rich ge­nutzt. We­ni­ger ge­fähr­det wä­ren der Bo­den­see und der Vier­wald­stät­ter­see. Doch je nach Wind­rich­tung hät­te die Ra­dio­ak­ti­vi­tät auch Aus­wir­kun­gen im süd­li­chen Deutsch­land und in Frank­reich.

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Keine Notfallpläne

Bei einem Atom­un­fall müss­ten also, so die Schluss­fol­ge­rung der Stu­die, in­nert kür­zes­ter Zeit Mass­nah­men zur Si­che­rung der Trink­was­ser­ver­sor­gung ge­trof­fen wer­den. Sol­che Sze­na­ri­en sind in den heu­ti­gen Not­fall­plä­nen aber nicht vo­rg­ese­hen. Die Schwei­zer Auf­sichts­be­hör­de, das Eid­ge­nös­si­sche Nuk­le­ar­si­cher­heits­in­spek­to­rat (ENSI), geht da­von aus, dass bei einem Atom­un­fall in der Schweiz rund 1000-mal we­ni­ger Ra­dio­ak­ti­vi­tät frei­ge­setzt wür­de als in Fu­ku­shi­ma.

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In einer Stel­lung­nah­me zur Stu­die des Öko-In­sti­tuts kri­ti­siert der Ver­band TRAS in deut­li­chen Wor­ten das ENSI. Eben­so wie bei der Fra­ge nach einem mög­li­chen Erd­be­ben ig­no­rie­re es die Ge­fah­ren, die durch die Kon­ta­mi­nie­rung von Trink­was­ser aus­ge­hen. Das ENSI ha­be bis jetzt nichts un­ter­nom­men, um von den AKW-Be­trei­bern prä­ven­ti­ve Mass­nah­men wie Rest­was­ser­bec­ken oder Fil­ter­an­la­gen auf dem Ge­län­de zu ver­lan­gen.

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«Bei einem Un­fall vom Typ Fu­ku­shi­ma in der Schweiz wä­ren Mil­lio­nen Men­schen durch Ra­dio­ak­ti­vi­tät ge­fähr­det», schreibt TRAS. «Die Be­völ­ke­rungs­dich­te ist bei uns fünf­mal grös­ser als in Ost-Ja­pan. Für eine Ag­glo­me­ra­ti­on von 1‘000‘000 Men­schen bräuch­te es 540 Tank­last­wa­gen pro Tag, nur um die Not­ver­sor­gung mit 15 Li­ter Was­ser pro Kopf si­cher­zu­stel­len.»

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Das Öko-In­sti­tut sei­ner­seits weist dar­auf hin, dass ge­ra­de die äl­te­ren Atom­kraft­wer­ke ge­ne­rell schlech­ter für Ex­trem­er­eig­nis­se ein­ge­rich­tet sei­en und nicht mehr den heu­ti­gen An­for­de­run­gen ent­sprä­chen. Für die Schweiz ist dies be­son­ders von Be­lang, denn Bez­nau Ⅰ ist mit sei­nem Al­ter von 45 Jah­ren nicht nur der äl­tes­te Re­ak­tor der Schweiz, son­dern auch von ganz Euro­pa. (Ja von der gan­zen Welt; An­mer­kung des Kuc­kucks)

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Streit um die Abluftdaten vom AKW Mühleberg

Das ENSI muss Ent­schä­di­gung zah­len

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Seit drei Jah­ren schon kämpft der Strah­len­schutz-Spe­zia­list Mar­co Bäh­ler mit dem Eid­ge­nös­si­schen Nuk­le­ar­si­cher­heits­in­spek­to­rat (ENSI) dar­um, dass die­ses die Mess­da­ten von Ra­dio­ak­ti­vi­tät im Um­feld der Schwei­zer AKW her­aus­ge­ben müs­se. Nun hat Bäh­ler vor Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt recht be­kom­men.

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Das zu­min­dest steht fest: Mar­co Bäh­ler hat die De­bat­te um die Ver­öf­fent­li­chung von Strah­lungs­da­ten einen gros­sen Schritt vor­wärts ge­bracht. Der Phy­sik­as­si­stent und Strah­len­schutz-Ex­per­te hat­te bei eige­nen Mes­sun­gen im Um­feld des AKW Müh­le­berg eine mas­siv er­höh­te Ra­dio­ak­ti­vi­tät fest­ge­stellt. Um sei­ne Er­geb­nis­se mit den von den AKW-Be­trei­bern ge­mes­se­nen Da­ten zu ver­glei­chen, for­der­te er einen Ein­blick in die Un­ter­la­gen des Eid­ge­nös­si­schen Nuk­le­ar­si­cher­heits­in­spek­to­rats (ENSI), in des­sen Ar­chi­ven sol­che Da­ten ge­sam­melt wer­den. Das ENSI je­doch ver­wei­ger­te über Jah­re hin­weg mit im­mer neu­en Grün­den und Aus­re­den die Her­aus­ga­be von In­for­ma­tio­nen (der Ener­gie­Ex­press be­rich­te­te dar­über, s. Nr. 103, Juli 2014).

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Kürz­lich, En­de Mai, ver­öf­fent­lich­te nun das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, an das Bäh­ler schliess­lich ge­langt war, sei­nen Ent­scheid. Es han­delt sich da­bei um einen so­ge­nann­ten Ab­schrei­bungs­ent­scheid, was be­deu­tet, dass der Fall nicht wei­ter ver­han­delt wird und es kein grund­sätz­li­ches Ur­teil gibt. Das ENSI hat­te recht­zei­tig ge­han­delt und war einem Ur­teil zu­vor­ge­kom­men: Als ab­seh­bar wur­de, dass es vor dem Ge­richt un­ter­lie­gen wür­de, hat­te es frei­wil­lig einen Teil der Da­ten auf sei­ner Web­si­te ver­öf­fent­licht und die ver­lang­ten Un­ter­la­gen an Bäh­ler über­ge­ben.

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Auch wenn nun kein Ur­teil vor­liegt: Auf un­ge­wöhn­li­che Wei­se hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt den­noch ein Zei­chen ge­setzt. An­ders als es bei Ab­schrei­bungs­ent­schei­den üb­lich ist, pub­li­zier­te es die­sen und mach­te da­mit öf­fent­lich klar, dass die Be­völ­ke­rung ein Recht auf Trans­pa­renz punk­to Strah­len­mess­wer­ten hat. Und als zwei­tes ist das ENSI da­zu ver­pflich­tet wor­den, Mar­co Bäh­ler für sei­ne Um­trie­be eine Ent­schä­di­gung in der Hö­he von 10‘000 Fran­ken zu be­zah­len

Marco Bähler
Mar­co Bäh­ler beim Mes­sen von Ra­dio­ak­ti­vi­tät. Die Be­völ­ke­rung hat ein Recht auf Trans­pa­renz punk­to Strah­len­mess­wer­ten
Marco Bähler
TOP Mar­co Bäh­ler beim Mes­sen von Ra­dio­ak­ti­vi­tät. Die Be­völ­ke­rung hat ein Recht auf Trans­pa­renz punk­to Strah­len­mess­wer­ten

Ein Blick zurück

Was die­sem Ent­scheid vor­aus­ge­gan­gen war: Im Som­mer 2012 woll­te der Strah­len­schutz-Spe­zia­list Bäh­ler her­aus­fin­den, wie viel Ra­dio­ak­ti­vi­tät wäh­rend der da­mals durch­ge­führ­ten Re­vi­si­on des AKW Müh­le­berg ent­wei­chen wür­de. Dies auf­grund von deut­schen Stu­di­en, die be­le­gen, dass klei­ne Kin­der im Um­feld von Atom­an­la­gen über­durch­schnitt­lich oft an Leu­kä­mie er­kran­ken. Die Ver­mu­tung be­steht, dass in dem Mo­ment, in dem der Dec­kel des Re­ak­tors ge­öff­net wird, an­ge­sam­mel­te ra­dio­ak­ti­ve Ga­se in gros­ser Men­ge ent­wei­chen. Zwar mes­sen die AKW-Be­tre­iber so­wohl in Deutsch­land wie in der Schweiz re­gel­mas­sig die Strah­len­wer­te in der Um­ge­bung der An­la­gen, pub­li­ziert wer­den aber nur die Durch­schnitts­wer­te und nie die Spit­zen­wer­te.

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Bäh­ler woll­te es ge­nau­er wis­sen und stell­te wäh­rend der Re­vi­si­on in Müh­le­berg an ex­po­nier­ten Or­ten mo­bi­le Mess­ge­rä­te auf. Die Er­geb­nis­se wa­ren alar­mie­rend: In der Ab­luft­fah­ne des AKW lag die Kon­zen­tra­ti­on ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe kurz­zei­tig um das Mil­lio­nen­fa­che hö­her als zu nor­ma­len Mess­zei­ten. Selbst im sechs Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Ort Bi­be­ren-Wan­ne­ren konn­te Bäh­ler noch 100'000 Mal hö­he­re Wer­te fest­stel­len. Im Lauf der Re­vi­sions­wo­che nah­men die Wer­te dann schnell wie­der bis zur Un­mess­bar­keit ab.

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Aus die­sem Grund ver­lang­te Bäh­ler vom ENSI die of­fi­zi­ell ge­mes­se­nen Da­ten, um sie mit sei­nen Er­geb­nis­sen ver­glei­chen zu kön­nen — denn es war ihm be­kannt, dass die Schwei­zer AKW ih­re Ab­luft­da­ten im Zehn­mi­nu­ten­takt mes­sen und die Wer­te ans ENSI über­mit­teln. Mit Bäh­lers An­fra­ge be­gann eine rund drei­jäh­ri­ge Odys­see, in wel­cher der Phy­si­ker schliess­lich eini­ge Un­ter­la­gen er­hielt, die aber aus Da­ten­schutz­grün­den mehr­heit­lich schwarz ein­ge­färbt wa­ren und für die er ge­samt­haft über tau­send Fran­ken Ge­büh­ren be­zah­len muss­te. Mar­co Bäh­ler liess nicht loc­ker: Mit Un­ter­stüt­zung von Green­peace Schweiz ging er vor das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, um die Her­aus­ga­be der Da­ten ein­zu­kla­gen.

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Trans­pa­renz wä­re hilf­reich

Dar­über, dass er nun recht be­kom­men hat, freut sich Bäh­ler — aber nur be­dingt. Denn ers­tens dec­ken die ihm zu­ge­spro­che­nen 10'000 Fran­ken nur einen Teil der Un­kos­ten, wel­che ihm die gan­ze Ge­schich­te ein­ge­brockt hat. Und zwei­tens be­dau­ert er, dass es nicht zu einem ver­bind­li­chen Ur­teil ge­kom­men ist. Sein Ziel wä­re es ge­we­sen, dass al­le Mess­da­ten der Schwei­zer AKW in Echt­zeit on­line ge­stellt wür­den und für die gan­ze Be­völ­ke­rung ein­sich­tig wä­ren. Denn auch nach dem Ent­scheid des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts bleibt die Fra­ge of­fen, wa­rum sich die AKW­Be­trei­ber und das ENSI der­mas­sen da­vor sträu­ben, ih­re Mess­wer­te zu ver­öf­fent­li­chen. Schliess­lich könn­ten sie mit mehr Trans­pa­renz be­le­gen, dass tat­säch­lich kei­ne Ra­dio­ak­ti­vi­tät in die Um­welt ge­langt — eine Aus­sa­ge, auf die sie sich je­den­falls im­mer wie­der be­ru­fen.

Christine Voss

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Im US-Tiefenlager Wipp geht es zu wie im wilden Westen

Wipp

«Man ver­traut nur so­lan­ge, bis man das Pro­blem ver­steht.»

Woo­dy Al­len

Wipp

«Man ver­traut nur so­lan­ge, bis man das Pro­blem ver­steht.»

Woo­dy Al­len

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Tscher­no­byl-Spät­fol­gen

Strah­len­de Wild­schwei­ne

Wildschwein
Wäh­rend in der EU Nah­rungs­mit­tel schon ab 600 Bq/kg nicht mehr zu­ge­las­sen wer­den, gilt in der Schweiz eine Ver­strah­lung erst ab 1'250 Bq/kg als ge­fähr­lich.
Wildschwein
Wäh­rend in der EU Nah­rungs­mit­tel schon ab 600 Bq/kg nicht mehr zu­ge­las­sen wer­den, gilt in der Schweiz eine Ver­strah­lung erst ab 1'250 Bq/kg als ge­fähr­lich.

Noch im­mer sind die Fol­gen der Tscher­no­byl-Ka­ta­stro­phe in ganz Euro­pa spür­bar. Neue Mes­sun­gen zei­gen: Die Wild­schwei­ne im Baye­ri­schen Wald sind stär­ker ver­strahlt als bis­her an­ge­nom­men.

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Noch im­mer sind die Fol­gen der Tscher­no­byl-Ka­ta­stro­phe in ganz Euro­pa spür­bar. Neue Mes­sun­gen zei­gen: Die Wild­schwei­ne im Baye­ri­schen Wald sind stär­ker ver­strahlt als bis­her an­ge­nom­men.

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Knapp drei Jahr­zehn­te nach dem AKW-Un­fall von Tscher­no­byl stellt der Baye­ri­sche Jagd­ver­band (BJV) noch im­mer eine stark er­höh­te Ra­dio­ak­ti­vi­tät bei Wild­schwei­nen fest. Wie aus einem Be­richt her­vor­geht, wur­den im Jahr 2013 bei 140 ge­schos­se­nen Tie­ren eine Be­la­stung von mehr als 10'000 Bec­que­rel pro Ki­lo­gramm ge­mes­sen — das ist eine Über­schrei­tung des zu­läs­si­gen Grenz­wer­tes (600 Bq/Kg) TOP um mehr als das Sech­zehn­fa­che. Für die Ver­öf­fent­li­chung die­ser Da­ten ist Hel­mut Rumml ver­ant­wort­lich, der die Mes­sun­gen im Auf­trag des Jagd­ver­ban­des durch­führ­te. Weil er sei­ne Mes­sun­gen öf­fent­lich mach­te, wur­de ihm der Auf­trag in­zwi­schen ent­zo­gen.

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Der Jagd­ver­band ar­gu­men­tiert, die Ver­öf­fent­li­chung sol­cher Da­ten sei Be­hör­den­sa­che. «Wir wol­len ver­hin­dern, dass der pau­scha­le Ein­druck ent­steht, al­les Wild­bret sei ver­strahlt», teilt der BJV mit. Wild­schwein­fleisch sei zwar nicht ge­fähr­lich, sagt Pe­ter Ja­cob, Di­rek­tor des In­sti­tuts für Strah­len­schutz am Münch­ner Helm­holtz-In­sti­tut, «aber es­sen wür­de ich es nicht». Auch das Baye­ri­sche Ge­sund­heits­mi­ni­ste­ri­um mahnt zur Vor­sicht: «Eine hö­he­re Be­la­stung des mensch­li­chen Kör­pers er­höht grund­sätz­lich das Ri­si­ko einer Krebs­er­kran­kung.»

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Auch in der Schweiz tre­ten wei­ter­hin ho­he Mess­wer­te bei Wild­schwein­fleisch auf. Im letz­ten Jah­res­be­richt der Ab­tei­lung Strah­len­schutz des Bun­des­am­tes für Ge­sund­heit (BAG)* ist den Wild­schwei­nen im Tes­sin ein eige­nes Ka­pi­tel ge­wid­met, da das Tes­sin nach dem Un­fall in Tscher­no­byl am stärk­sten von der Cä­si­um-137-Kon­ta­mi­na­ti­on be­trof­fen war. Dies, so hält das BAG fest, «hat aus ge­sund­heit­li­cher Sicht heu­te noch re­le­van­te Aus­wir­kun­gen auf be­stimm­te em­pfind­li­che Le­bens­mit­tel». Zu die­sen ge­hört ex­pli­zit das Wild­schwein­fleisch.

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Im Be­richts­jahr über die Jagd­sai­son 2013/14 wur­den von 470 im Tes­sin ge­schos­se­nen Wild­schwei­nen rund 30 kon­fis­ziert, da ih­re Ver­strah­lung über dem Grenz­wert lag. Al­ler­dings ist im Ver­gleich zu Deutsch­land fest­zu­hal­ten, dass die Schweiz den Grenz­wert we­sent­lich hö­her an­setzt: Wäh­rend in der EU Nah­rungs­mit­tel schon ab 600 Bq/kg nicht mehr zu­ge­las­sen wer­den, gilt in der Schweiz eine Ver­strah­lung erst ab 1'250 Bq/kg als ge­fähr­lich (bei Kin­der­nah­rung ist der Grenz­wert tie­fer an­ge­setzt). Die Mes­sun­gen an den Tes­si­ner Wild­schwei­nen zeig­ten Wer­te bis zu 7'000 Bq/kg. Im Un­ter­schied zu Deutsch­land re­agier­ten die Jä­ger po­si­tiv auf die Mes­sun­gen, hält das BAG fest. Die Jä­ger «ver­ste­hen, dass die Mass­nah­men vor al­lem dem Schutz ih­rer eige­nen Ge­sund­heit die­nen.

Christine Voss

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* Zah­len aus: Bun­des­amt für Ge­sund­heit, Jah­res­be­richt Um­welt­ra­dio­ak­ti­vi­tät und Strah­len­do­sen in der Schweiz 2013, 8.8.2014, S. 100 ff.

Quelle: Berliner Zeitung


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Müh­le­berg-Ab­luft

In­for­ma­tik-Pro­ble­me im AWK Müh­le­berg

Das In­for­ma­tik-Sys­tem des AKW Müh­le­berg hat gra­vie­ren­de Si­cher­heits­lüc­ken. Das schreibt der «Be­obach­ter». Die Müh­le­berg-Be­trei­be­rin BKW hat­te die Re­or­ga­ni­sa­ti­on der IT ge­plant und durch­ge­führt, die zu meh­re­ren Kün­di­gun­gen ge­führt ha­ben. In­tern für Auf­ruhr ge­sorgt hat ein IT-Mit­ar­bei­ter, der zum Ab­schied in einem Rund­mail ge­schrie­ben hat­te: «Ich tat mein Bes­tes, um die nuk­lea­re Si­cher­heit ernst zu neh­men … Ich bin nicht be­reit, all die­se klei­nen Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen.» Der «Be­obach­ter» weiss dank meh­re­rer In­si­der von Ab­läu­fen, die in si­cher­heits-re­le­van­ten IT-Be­rei­chen auf kei­nen Fall vor­kom­men dür­fen.

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Das In­for­ma­tik-Sys­tem des AKW Müh­le­berg hat gra­vie­ren­de Si­cher­heits­lüc­ken. Das schreibt der «Be­obach­ter». Die Müh­le­berg-Be­trei­be­rin BKW hat­te die Re­or­ga­ni­sa­ti­on der IT ge­plant und durch­ge­führt, die zu meh­re­ren Kün­di­gun­gen ge­führt ha­ben. In­tern für Auf­ruhr ge­sorgt hat ein IT-Mit­ar­bei­ter, der zum Ab­schied in einem Rund­mail ge­schrie­ben hat­te: TOP «Ich tat mein Bes­tes, um die nuk­lea­re Si­cher­heit ernst zu neh­men … Ich bin nicht be­reit, all die­se klei­nen Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen.» Der «Be­obach­ter» weiss dank meh­re­rer In­si­der von Ab­läu­fen, die in si­cher­heits-re­le­van­ten IT-Be­rei­chen auf kei­nen Fall vor­kom­men dür­fen.

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• Das Com­pu­ter­sys­tem für die tech­ni­schen An­la­gen war zu den üb­ri­gen Sys­te­men der BKW durch­läs­sig.

• Der zi­tier­te Mit­ar­bei­ter schrieb, es hät­ten 72 Per­so­nen, in­ter­ne und ex­ter­ne, auf das si­cher­heits­re­le­van­te Com­pu­ter­sys­tem des AKW Müh­le­berg Zu­gang ge­habt statt nur ein paar we­ni­ge.

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• Die Ad­res­sen der Com­pu­ter (IP-Ad­res­sen), sind in E-Mails ver­schickt wor­den, ein No−go für ge­schütz­te Com­pu­ter­sys­te­me.

Die BKW be­strei­tet die Vor­wür­fe, eben­so weist die Auf­sicht ENSI die Ver­ant­wor­tung von sich.

Beobachter

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