Bei den kritisierten AKW vorne mit dabei: Beznau
Bei den kritisierten AKWs vorne mit dabei: Beznau
Bern — Die Axpo hält an ihren AKW Beznau Ⅰ und Ⅱ fest. Das Energieunternehmen im Besitz der Nordostschweizer Kantone droht sogar mit einer Milliardenklage: «Wenn politisch beschlossen würde, dass wir die beiden Beznauer Reaktoren vom Netz nehmen müssen, müssten wir auf Schadenersatz in der Höhe von bis zu 2 Milliarden klagen», sagt Sprecher Rainer Meier.
Denn vonseiten der Politik steht die Axpo massiv unter Druck. Wie der «Tages-Anzeiger» publik machte, wurden Umweltpolitiker des Nationalrats in der Kommission informiert, dass in den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters des AKW Beznau Ⅰ rund 925 Schwachstellen gefunden worden seien. Diese stellten aus heutiger Sicht keine Sicherheitsgefährdung dar, entgegnet die Axpo. Das werde nach aktuellem Wissensstand auch künftig so sein.
Energiepolitiker behaupten nun, auch über die zunehmende Sprödheit der Stahlwände von Beznau Ⅰ auf Höhe der Brennstäbe sei die Kommission informiert worden. Die Axpo dementiert jedoch, und sagt, es gebe kein Problem mit der Sprödheit des Stahls. Überprüfen lässt sich das nicht, da die Aufsichtsbehörde Ensi die Daten unter Verschluss hält.
Klar ist, Beznau verschlingt erneut Millionen. Nachdem das Unternehmen eben 700 Millionen Franken investiert hat, rechnet man damit, dass der Stillstand von Beznau Ⅰ bis Februar «rund 100 Millionen Franken» kostet. Doch das ist nicht alles: Die Axpo erarbeitet derzeit eine Roadmap, welche Massnahmen sie bis wann wegen der 925 Schwachstellen ergreifen möchte. Diese Massnahmen verschlängen abermals Millionen. Da Beznau Ⅰ der weltweit älteste Atomreaktor ist und es somit keine Erfahrungswerte gibt, sei es selbst dem Ensi nicht wohl bei der Sache, wollen Energiepolitiker wissen. Das Ensi stütze sich deshalb bei der Beurteilung der Axpo-Massnahmen auf internationale Experten ab. Das werde dauern, weshalb der Reaktor wohl länger als nur bis Februar stillstehe.
AKW-Gegner unken gar, Beznau Ⅰ gehe nie wieder zurück ans Netz. Und sie glauben, der alleinige Betrieb von Beznau Ⅱ lohne sich nicht, weshalb auch das nur wenig jüngere zweite Werk stillgelegt werde. Dies, weil die Fixkosten für den Betrieb eines einzigen Reaktors fast gleich hoch wären wie für beide, die Einnahmen sich aber halbierten. Das ist offenbar Wunschdenken: Laut Axpo rechnet sich der alleinige Betrieb von Beznau Ⅱ. Nur wäre die ökonomische Situation noch angespannter. Denn selbst die Einnahmen aus dem Betrieb beider Reaktoren decken die Vollkosten nicht mehr.
Genau das ist das Dilemma, in dem die Axpo steckt: Der Betrieb auch nur eines Reaktors generiert heute immer noch Einkünfte, die höher sind als die laufenden Betriebskosten. Die getätigten und die weiter notwendigen Millioneninvestitionen lassen sich wegen der anhaltend tiefen Strompreise aber nicht mehr amortisieren. Die beiden alten Atomkraftwerke einfach abzustellen, ist betriebswirtschaftlich auch schwierig. Denn: Bei der Ausserbetriebnahme eines AKW entstehen noch während 10 bis 20 Jahren Milliardenkosten, denen dann aber keine Einkünfte mehr gegenüberstünden. Darum will die Axpo alles beim Alten belassen. Und sie hofft einfach, dass die Strompreise wieder steigen.
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Bern — Die Axpo hält an ihren AKW Beznau Ⅰ und Ⅱ fest. Das Energieunternehmen im Besitz der Nordostschweizer Kantone droht sogar mit einer Milliardenklage: «Wenn politisch beschlossen würde, dass wir die beiden Beznauer Reaktoren vom Netz nehmen müssen, müssten wir auf Schadenersatz in der Höhe von bis zu 2 Milliarden klagen», sagt Sprecher Rainer Meier.
Denn vonseiten der Politik steht die Axpo massiv unter Druck. Wie der «Tages-Anzeiger» publik machte, wurden Umweltpolitiker des Nationalrats in der Kommission informiert, dass in den Stahlwänden des Reaktordruckbehälters des AKW Beznau Ⅰ rund 925 Schwachstellen gefunden worden seien. Diese stellten aus heutiger Sicht keine Sicherheitsgefährdung dar, entgegnet die Axpo. Das werde nach aktuellem Wissensstand auch künftig so sein.
Energiepolitiker behaupten nun, auch über die zunehmende Sprödheit der Stahlwände von Beznau Ⅰ auf Höhe der Brennstäbe sei die Kommission informiert worden. Die Axpo dementiert jedoch, und sagt, es gebe kein Problem mit der Sprödheit des Stahls. Überprüfen lässt sich das nicht, da die Aufsichtsbehörde Ensi die Daten unter Verschluss hält.
Klar ist, Beznau verschlingt erneut Millionen. Nachdem das Unternehmen eben 700 Millionen Franken investiert hat, rechnet man damit, dass der Stillstand von Beznau Ⅰ bis Februar «rund 100 Millionen Franken» kostet. Doch das ist nicht alles: Die Axpo erarbeitet derzeit eine Roadmap, welche Massnahmen sie bis wann wegen der 925 Schwachstellen ergreifen möchte. Diese Massnahmen verschlängen abermals Millionen. Da Beznau Ⅰ der weltweit älteste Atomreaktor ist und es somit keine Erfahrungswerte gibt, sei es selbst dem Ensi nicht wohl bei der Sache, wollen Energiepolitiker wissen. Das Ensi stütze sich deshalb bei der Beurteilung der Axpo-Massnahmen auf internationale Experten ab. Das werde dauern, weshalb der Reaktor wohl länger als nur bis Februar stillstehe.
AKW-Gegner unken gar, Beznau Ⅰ gehe nie wieder zurück ans Netz. Und sie glauben, der alleinige Betrieb von Beznau Ⅱ lohne sich nicht, weshalb auch das nur wenig jüngere zweite Werk stillgelegt werde.
Genau das ist das Dilemma, in dem die Axpo steckt: Der Betrieb auch nur eines Reaktors generiert heute immer noch Einkünfte, die höher sind als die laufenden Betriebskosten. Die getätigten und die weiter notwendigen Millioneninvestitionen lassen sich wegen der anhaltend tiefen Strompreise aber nicht mehr amortisieren. Die beiden alten Atomkraftwerke einfach abzustellen, ist betriebswirtschaftlich auch schwierig. Denn: Bei der Ausserbetriebnahme eines AKW entstehen noch während 10 bis 20 Jahren Milliardenkosten, denen dann aber keine Einkünfte mehr gegenüberstünden. Darum will die Axpo alles beim Alten belassen. Und sie hofft einfach, dass die Strompreise wieder steigen.
Dies, weil die Fixkosten für den Betrieb eines einzigen Reaktors fast gleich hoch wären wie für beide, die Einnahmen sich aber halbierten. Das ist offenbar Wunschdenken: Laut Axpo rechnet sich der alleinige Betrieb von Beznau Ⅱ. Nur wäre die ökonomische Situation noch angespannter. Denn selbst die Einnahmen aus dem Betrieb beider Reaktoren
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