Mi­se­rab­le No­ten für AKWs in der Schweiz

 

Laut einer Stu­die sind nur Kraft­wer­ke in Ar­me­ni­en und Tai­wan «ver­letz­li­cher» als TOP Bez­nau

 

Beznau
Bei den kritisierten AKW vor­ne mit da­bei: Bez­nau
Beznau

Bei den kritisierten AKW vor­ne mit da­bei: Bez­nau

Beznau

Bei den kri­ti­sier­ten AKWs vor­ne mit da­bei: Bez­nau

Adrian Schulthess
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Bern — Die Ax­po hält an ih­ren AKW Bez­nau Ⅰ und Ⅱ fest. Das Ener­gie­un­ter­neh­men im Be­sitz der Nord­ost­schwei­zer Kan­to­ne droht so­gar mit einer Mil­li­ar­den­kla­ge: «Wenn po­li­tisch be­schlos­sen wür­de, dass wir die bei­den Bez­nau­er Re­ak­to­ren vom Netz neh­men müs­sen, müss­ten wir auf Scha­den­er­satz in der Hö­he von bis zu 2 Mil­li­ar­den kla­gen», sagt Spre­cher Rai­ner Mei­er.

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Denn von­sei­ten der Po­li­tik steht die Ax­po mas­siv un­ter Druck. Wie der «Ta­ges-An­zei­ger» pub­lik mach­te, wur­den Um­welt­po­li­ti­ker des Na­tio­nal­rats in der Kom­mis­si­on in­for­miert, dass in den Stahl­wän­den des Re­ak­tor­druck­be­häl­ters des AKW Bez­nau Ⅰ rund 925 Schwach­stel­len ge­fun­den wor­den sei­en. Die­se stell­ten aus heu­ti­ger Sicht kei­ne Si­cher­heits­ge­fähr­dung dar, ent­geg­net die Ax­po. Das wer­de nach ak­tu­el­lem Wis­sens­stand auch künf­tig so sein.

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Ener­gie­po­li­ti­ker be­haup­ten nun, auch über die zu­neh­men­de Spröd­heit der Stahl­wän­de von Bez­nau Ⅰ auf Hö­he der Brenn­stä­be sei die Kom­mis­si­on in­for­miert wor­den. Die Ax­po de­men­tiert je­doch, und sagt, es ge­be kein Prob­lem mit der Spröd­heit des Stahls. Über­prü­fen lässt sich das nicht, da die Auf­sichts­be­hör­de Ensi die Da­ten un­ter Ver­schluss hält.

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AKW-Geg­ner glau­ben, Bez­nau ge­he nie wie­der ans Netz

Klar ist, Bez­nau ver­schlingt er­neut Mil­lio­nen. Nach­dem das Un­ter­neh­men eben 700 Mil­lio­nen Fran­ken in­ves­tiert hat, rech­net man da­mit, dass der Still­stand von Be­znau Ⅰ bis Feb­ru­ar «rund 100 Mil­lio­nen Fran­ken» kos­tet. Doch das ist nicht al­les: Die Ax­po er­ar­bei­tet der­zeit eine Road­map, wel­che Mass­nah­men sie bis wann we­gen der 925 Schwach­stel­len er­grei­fen möch­te. Die­se Mass­nah­men ver­schlän­gen aber­mals Mil­lio­nen. Da Bez­nau Ⅰ der welt­weit äl­tes­te Atom­re­ak­tor ist und es so­mit kei­ne Er­fah­rungs­wer­te gibt, sei es selbst dem Ensi nicht wohl bei der Sa­che, wol­len Ener­gie­po­li­ti­ker wis­sen. Das Ensi stüt­ze sich des­halb bei der Be­ur­tei­lung der Ax­po-Mass­nah­men auf in­ter­na­tio­na­le Ex­per­ten ab. Das wer­de dau­ern, wes­halb der Re­ak­tor wohl län­ger als nur bis Feb­ru­ar still­ste­he.

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AKW-Geg­ner un­ken gar, Bez­nau Ⅰ ge­he nie wie­der zu­rück ans Netz. Und sie glau­ben, der al­lei­ni­ge Be­trieb von Bez­nau Ⅱ loh­ne sich nicht, wes­halb auch das nur we­nig jün­ge­re zwei­te Werk still­ge­legt wer­de. Dies, weil die Fix­kos­ten für den Be­trieb eines ein­zi­gen Re­ak­tors fast gleich hoch wä­ren wie für bei­de, die Ein­nah­men sich aber hal­bier­ten. Das ist of­fen­bar Wunsch­den­ken: Laut Ax­po rech­net sich der al­lei­ni­ge Be­trieb von Bez­nau Ⅱ. Nur wä­re die öko­no­mi­sche Si­tua­ti­on noch an­ge­spann­ter. Denn selbst die Ein­nah­men aus dem Be­trieb bei­der Re­ak­to­ren dec­ken die Voll­kos­ten nicht mehr.

Axpo setzt auf das Prin­zip Hoff­nung statt auf Aus­stieg

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Genau das ist das Di­lem­ma, in dem die Ax­po steckt: Der Be­trieb auch nur eines Re­ak­tors ge­ne­riert heu­te im­mer noch Ein­künf­te, die hö­her sind als die lau­fen­den Be­triebs­kos­ten. Die ge­tä­tig­ten und die wei­ter not­wen­di­gen Mil­lio­nen­in­ves­ti­tio­nen las­sen sich we­gen der an­hal­tend tie­fen Strom­prei­se aber nicht mehr amor­ti­sie­ren. Die bei­den al­ten Atom­kraft­wer­ke ein­fach ab­zu­stel­len, ist be­triebs­wirt­schaft­lich auch schwie­rig. Denn: Bei der Aus­ser­be­trieb­nah­me eines AKW ent­ste­hen noch wäh­rend 10 bis 20 Jah­ren Mil­liar­den­kos­ten, de­nen dann aber kei­ne Ein­künf­te mehr ge­gen­über­stün­den. Dar­um will die Ax­po al­les beim Al­ten be­las­sen. Und sie hofft ein­fach, dass die Strom­prei­se wie­der stei­gen.

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Axpo: Mil­li­ar­den­klage bei Bez­nau-Aus

Die äl­te­sten Atom­re­ak­to­ren der Welt ko­sten ih­re Be­trei­be­rin Hunderte Mil­lio­nen, den Stec­ker zu zie­hen wä­re noch teu­rer

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Pascal Tischhauser

Bern — Die Ax­po hält an ih­ren AKW Bez­nau Ⅰ und Ⅱ fest. Das Ener­gie­un­ter­neh­men im Be­sitz der Nord­ost­schwei­zer Kan­to­ne droht so­gar mit einer Mil­li­ar­den­kla­ge: «Wenn po­li­tisch be­schlos­sen wür­de, dass wir die bei­den Bez­nau­er Re­ak­to­ren vom Netz neh­men müs­sen, müss­ten wir auf Scha­den­er­satz in der Hö­he von bis zu 2 Mil­li­ar­den kla­gen», sagt Spre­cher Rai­ner Mei­er.

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Denn von­sei­ten der Po­li­tik steht die Ax­po mas­siv un­ter Druck. Wie der «Ta­ges-An­zei­ger» pub­lik mach­te, wur­den Um­welt­po­li­ti­ker des Na­tio­nal­rats in der Kom­mis­si­on in­for­miert, dass in den Stahl­wän­den des Re­ak­tor­druck­be­häl­ters des AKW Bez­nau Ⅰ rund 925 Schwach­stel­len ge­fun­den wor­den sei­en. Die­se stell­ten aus heu­ti­ger Sicht kei­ne Si­cher­heits­ge­fähr­dung dar, ent­geg­net die Ax­po. Das wer­de nach ak­tu­el­lem Wis­sens­stand auch künf­tig so sein.

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Ener­gie­po­li­ti­ker be­haup­ten nun, auch über die zu­neh­men­de Spröd­heit der Stahl­wän­de von Bez­nau Ⅰ auf Hö­he der Brenn­stä­be sei die Kom­mis­si­on in­for­miert wor­den. Die Ax­po de­men­tiert je­doch, und sagt, es ge­be kein Prob­lem mit der Spröd­heit des Stahls. Über­prü­fen lässt sich das nicht, da die Auf­sichts­be­hör­de Ensi die Da­ten un­ter Ver­schluss hält.

 

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AKW-Geg­ner glau­ben, Bez­nau ge­he nie wie­der ans Netz

Klar ist, Bez­nau ver­schlingt er­neut Mil­lio­nen. Nach­dem das Un­ter­neh­men eben 700 Mil­lio­nen Fran­ken in­ves­tiert hat, rech­net man da­mit, dass der Still­stand von Be­znau Ⅰ bis Feb­ru­ar «rund 100 Mil­lio­nen Fran­ken» kos­tet. Doch das ist nicht al­les: Die Ax­po er­ar­bei­tet der­zeit eine Road­map, wel­che Mass­nah­men sie bis wann we­gen der 925 Schwach­stel­len er­grei­fen möch­te. Die­se Mass­nah­men ver­schlän­gen aber­mals Mil­lio­nen. Da Bez­nau Ⅰ der welt­weit äl­tes­te Atom­re­ak­tor ist und es so­mit kei­ne Er­fah­rungs­wer­te gibt, sei es selbst dem Ensi nicht wohl bei der Sa­che, wol­len Ener­gie­po­li­ti­ker wis­sen. Das Ensi stüt­ze sich des­halb bei der Be­ur­tei­lung der Ax­po-Mass­nah­men auf in­ter­na­tio­na­le Ex­per­ten ab. Das wer­de dau­ern, wes­halb der Re­ak­tor wohl län­ger als nur bis Feb­ru­ar still­ste­he.

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AKW-Geg­ner un­ken gar, Bez­nau Ⅰ ge­he nie wie­der zu­rück ans Netz. Und sie glau­ben, der al­lei­ni­ge Be­trieb von Bez­nau Ⅱ loh­ne sich nicht, wes­halb auch das nur we­nig jün­ge­re zwei­te Werk still­ge­legt wer­de.

Axpo setzt auf das Prin­zip Hoff­nung statt auf Aus­stieg

Genau das ist das Di­lem­ma, in dem die Ax­po steckt: Der Be­trieb auch nur eines Re­ak­tors ge­ne­riert heu­te im­mer noch Ein­künf­te, die hö­her sind als die lau­fen­den Be­triebs­kos­ten. Die ge­tä­tig­ten und die wei­ter not­wen­di­gen Mil­lio­nen­in­ves­ti­tio­nen las­sen sich we­gen der an­hal­tend tie­fen Strom­prei­se aber nicht mehr amor­ti­sie­ren. Die bei­den al­ten Atom­kraft­wer­ke ein­fach ab­zu­stel­len, ist be­triebs­wirt­schaft­lich auch schwie­rig. Denn: Bei der Aus­ser­be­trieb­nah­me eines AKW ent­ste­hen noch wäh­rend 10 bis 20 Jah­ren Mil­liar­den­kos­ten, de­nen dann aber kei­ne Ein­künf­te mehr ge­gen­über­stün­den. Dar­um will die Ax­po al­les beim Al­ten be­las­sen. Und sie hofft ein­fach, dass die Strom­prei­se wie­der stei­gen.

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Dies, weil die Fix­kos­ten für den Be­trieb eines ein­zi­gen Re­ak­tors fast gleich hoch wä­ren wie für bei­de, die Ein­nah­men sich aber hal­bier­ten. Das ist of­fen­bar Wunsch­den­ken: Laut Ax­po rech­net sich der al­lei­ni­ge Be­trieb von Bez­nau Ⅱ. Nur wä­re die öko­no­mi­sche Si­tua­ti­on noch an­ge­spann­ter. Denn selbst die Ein­nah­men aus dem Be­trieb bei­der Re­ak­to­ren

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