Strom­markt soll ver­staat­licht wer­den

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Ener­gie­po­li­ti­ker wol­len Grund­ver­sor­gung ge­setz­lich si­chern — un­ab­hän­gig vom Aus­gang der heu­ti­gen Ab­stim­mung

Pascal Tischauser, Denis von Burg und Jürg Meier
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Bern — Um lang­fri­stig eine si­che­re Strom­ver­sor­gung der Schweiz zu ge­währ­lei­sten, be­rei­ten Ener­gie­po­li­ti­ker über die heu­ti­ge Ab­stim­mung zur Ener­gie­stra­te­gie 2050 hin­aus den Um­bau un­se­res Strom­mark­tes vor. Die Plä­ne sind re­vo­lu­tio­när: Die Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät soll per Ge­setz zur Staats­auf­ga­be er­klärt wer­den. In der Ma­xi­mal­va­ri­an­te muss der Bund eine Grund­ver­sor­gungs­quo­te und auch die Strom­zu­sam­men­set­zung fest­le­gen so­wie Lie­fer­kon­zes­sio­nen ver­stei­gern.

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Um die Schweiz für die Zu­kunft zu wapp­nen, soll die Ver­füg­bar­keit ein­hei­mi­scher Was­ser­kraft, aber auch von So­lar- und Wind­strom­pro­duk­ti­on ge­si­chert wer­den. Denn der deut­sche, aber auch der Schwei­zer Atom­strom fal­len lang­fri­stig weg, und deut­scher Koh­le­strom ver­schwin­det.

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Um mög­lichst sau­be­ren Strom zu ha­ben, soll es wo­mög­lich nicht nur Quo­ten für Was­ser­kraft und an­de­re Ener­gie­pro­duk­ti­ons­for­men ge­ben, son­dern auch für in- und aus­län­di­schen Strom. Al­piq-Prä­si­dent Jens Al­der for­dert, dass Schwei­zer Strom be­vor­zugt wird. «Die Schweiz muss de­fi­nie­ren, wel­chen Eigen­ver­sor­gungs­grad sie in Zu­kunft will», sagt Al­der. Oh­ne eine sol­che Mass­nah­me dro­he die Im­port­ab­hän­gig­keit. Eine Be­vor­zu­gung von Schwei­zer Strom dürf­te die Prei­se ins­be­son­de­re in den Nord­ost­schwei­zer Kan­to­nen stei­gen las­sen. Dort sind die Ta­ri­fe heu­te am tief­sten.

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Editorial

Für Manager ohne Risiko braucht es keine Millionengehälter

Egal, wie die heu­ti­ge Ab­stim­mung her­aus­kommt, von frei­em Markt im Strom­sek­tor wird nicht viel blei­ben. Ganz im Ge­gen­teil, die Be­völ­ke­rung wird die Strom­wirt­schaft sa­nie­ren müs­sen, sei es nun un­ter dem Ti­tel Ener­gie­wen­de über Sub­ven­tio­nen für Al­ter­na­tiv­ener­gie oder bei einem Nein über Sub­ven­tio­nen für die tra­di­tio­nel­len Ener­gie­lie­fe­ran­ten, wie das Chri­stoph Blo­cher zu­sam­men mit Tei­len sei­ner SVP for­dert. Die Ener­gie­kom­mis­sio­nen des Par­la­ments zau­bern nun ein Kon­zept aus dem Hut, das un­ter neu­em Na­men al­les gleich­zei­tig brin­gen und vor al­lem die Eigen­tü­mer der Strom­kon­zer­ne be­gün­sti­gen soll.

Was heisst das eigent­lich, wenn man Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Eigen­ver­sor­gungs­grad ga­ran­tie­ren will? Man zwingt die Kon­su­men­ten, teu­ren Strom von den Was­ser­kraft­wer­ken zu be­zie­hen. Das führt da­zu, dass man die Was­ser­kraft­wer­ke «Die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn» wei­ter­be­trei­ben und neue Pro­jek­te rea­li­sie­ren kann, auch wenn das aus wirt­schaft­li­chen Grün­den kurz­fri­stig nicht nö­tig und nicht ren­ta­bel wä­re. Teu­er für die Kon­su­men­ten wür­de das im Ver­gleich zu heu­te vor al­lem in den Eigen­tü­mer­kan­to­nen der Al­piq und der Ax­po, al­so et­wa in Zü­rich und im Aar­gau. In Bern, wo die Kon­su­men­ten schon heu­te ge­zwun­gen sind, den Strom der BKW zu be­zie­hen, wür­de sich wohl nicht viel än­dern.

Was sich aber än­dern wür­de, wä­re das un­ter­neh­me­ri­sche Ri­si­ko. Die Ma­na­ger der Strom­kon­zer­ne wür­den zu Ver­wal­tern, und die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn. Dar­über muss man re­den, wenn man einen sol­chen Markt­ein­griff durch­füh­ren will. Gröss­ter pri­va­ter Eigen­tü­mer bei Al­piq ist eine In­ve­sto­ren­grup­pe um Mar­tin Eb­ner. Sie stieg vor gut zwei Jah­ren mit 60 Mil­lio­nen Fran­ken ein und be­sitzt heu­te 3 Pro­zent der Ak­ti­en. Da kann man sich schon fra­gen, ob man ihr En­ga­ge­ment über Markt­ein­schrän­kun­gen ver­gol­den will. Der Rest der Ak­ti­en ist mehr­heit­lich in der Hand der Kan­to­ne, meist je­ner, de­ren Bür­ger künf­tig mehr zah­len müs­sen. Ein Teil der Ak­ti­en ist beim fran­zö­si­schen Staat. Der wird sich be­dan­ken.

Rutishauser

Be­dan­ken wer­den sich auch die Strom-Ma­na­ger, denn die­se be­zie­hen gut die Hälf­te ih­res Lohns als Bo­nus. Jas­min Staib­lin, CEO der Al­piq, de­ren Prä­si­dent da­von spricht, dass er die Strom­pro­duk­ti­on we­gen der ho­hen Ko­sten nicht auf­recht­er­hal­ten kann, kas­sier­te letz­tes Jahr 1,8 Mil­lio­nen Fran­ken. And­rew Wa­lo von der Ax­po, der es nicht viel bes­ser geht, 1,2 Mil­lio­nen. Su­zan­ne Tho­ma, CEO der BKW, der es bes­ser geht, weil man in Bern mehr für den Strom zah­len muss, 1,3 Mil­lio­nen. Fak­tor drei bis vier im Ver­gleich mit einem Bun­des­rat. Wie man das für die Ver­wal­ter des staat­li­chen Strom­markts recht­fer­ti­gen will, dar­auf war­te ich ge­spannt.

Staumauer Muttsee

Staumauer Muttsee im Kanton Glarus: Mit dem neuen Strommarktmodell könnte sich die Produktion von Wasserstrom wieder rechnen.

Foto: Axpo/Keystone

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Editorial

Für Ma­na­ger oh­ne Ri­si­ko braucht es kei­ne Mil­lio­nen­ge­häl­ter

Egal, wie die heu­ti­ge Ab­stim­mung her­aus­kommt, von frei­em Markt im Strom­sek­tor wird nicht viel blei­ben. Ganz im Ge­gen­teil, die Be­völ­ke­rung wird die Strom­wirt­schaft sa­nie­ren müs­sen, sei es nun un­ter dem Ti­tel Ener­gie­wen­de über Sub­ven­tio­nen für Al­ter­na­tiv­ener­gie oder bei einem Nein über Sub­ven­tio­nen für die tra­di­tio­nel­len Ener­gie­lie­fe­ran­ten, wie das Chri­stoph Blo­cher zu­sam­men mit Tei­len sei­ner SVP for­dert. Die Ener­gie­kom­mis­sio­nen des Par­la­ments zau­bern nun ein Kon­zept aus dem Hut, das un­ter neu­em Na­men al­les gleich­zei­tig brin­gen und vor al­lem die Eigen­tü­mer der Strom­kon­zer­ne be­gün­sti­gen soll.

Was heisst das eigent­lich, wenn man Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Eigen­ver­sor­gungs­grad ga­ran­tie­ren will? Man zwingt die Kon­su­men­ten, teu­ren Strom von den Was­ser­kraft­wer­ken zu be­zie­hen. Das führt da­zu, dass man die Was­ser­kraft­wer­ke «Die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn» wei­ter­be­trei­ben und neue Pro­jek­te rea­li­sie­ren kann, auch wenn das aus wirt­schaft­li­chen Grün­den kurz­fri­stig nicht nö­tig und nicht ren­ta­bel wä­re. Teu­er für die Kon­su­men­ten wür­de das im Ver­gleich zu heu­te vor al­lem in den Eigen­tü­mer­kan­to­nen der Al­piq und der Ax­po, al­so et­wa in Zü­rich und im Aar­gau. In Bern, wo die Kon­su­men­ten schon heu­te ge­zwun­gen sind, den Strom der BKW zu be­zie­hen, wür­de sich wohl nicht viel än­dern.

Was sich aber än­dern wür­de, wä­re das un­ter­neh­me­ri­sche Ri­si­ko. Die Ma­na­ger der Strom­kon­zer­ne wür­den zu Ver­wal­tern, und die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn. Dar­über muss man re­den, wenn man einen sol­chen Markt­ein­griff durch­füh­ren will. Gröss­ter pri­va­ter Eigen­tü­mer bei Al­piq ist eine In­ve­sto­ren­grup­pe um Mar­tin Eb­ner. Sie stieg vor gut zwei Jah­ren mit 60 Mil­lio­nen Fran­ken ein und be­sitzt heu­te 3 Pro­zent der Ak­ti­en. Da kann man sich schon fra­gen, ob man ihr En­ga­ge­ment über Markt­ein­schrän­kun­gen ver­gol­den will. Der Rest der Ak­ti­en ist mehr­heit­lich in der Hand der Kan­to­ne, meist je­ner, de­ren Bür­ger künf­tig mehr zah­len müs­sen. Ein Teil der Ak­ti­en ist beim fran­zö­si­schen Staat. Der wird sich be­dan­ken.

Be­dan­ken wer­den sich auch die Strom-Ma­na­ger, denn die­se be­zie­hen gut die Hälf­te ih­res Lohns als Bo­nus. Jas­min Staib­lin, CEO der Al­piq, de­ren Prä­si­dent da­von spricht, dass er die Strom­pro­duk­ti­on we­gen der ho­hen Ko­sten nicht auf­recht­er­hal­ten kann, kas­sier­te letz­tes Jahr 1,8 Mil­lio­nen Fran­ken. And­rew Wa­lo von der Ax­po, der es nicht viel bes­ser geht, 1,2 Mil­lio­nen. Su­zan­ne Tho­ma, CEO der BKW, der es bes­ser geht, weil man in Bern mehr für den Strom zah­len muss, 1,3 Mil­lio­nen. Fak­tor drei bis vier im Ver­gleich mit einem Bun­des­rat. Wie man das für die Ver­wal­ter des staat­li­chen Strom­markts recht­fer­ti­gen will, dar­auf war­te ich ge­spannt.

Rutishauser
arthur.rutishauser@sonntagszeitung.ch
www.facebook.com/sonntagszeitung

Editorial

Für Ma­na­ger oh­ne Ri­si­ko braucht es kei­ne Mil­lio­nen­ge­häl­ter

Egal, wie die heu­ti­ge Ab­stim­mung her­aus­kommt, von frei­em Markt im Strom­sek­tor wird nicht viel blei­ben. Ganz im Ge­gen­teil, die Be­völ­ke­rung wird die Strom­wirt­schaft sa­nie­ren müs­sen, sei es nun un­ter dem Ti­tel Ener­gie­wen­de über Sub­ven­tio­nen für Al­ter­na­tiv­ener­gie oder bei einem Nein über Sub­ven­tio­nen für die tra­di­tio­nel­len Ener­gie­lie­fe­ran­ten, wie das Chri­stoph Blo­cher zu­sam­men mit Tei­len sei­ner SVP for­dert. Die Ener­gie­kom­mis­sio­nen des Par­la­ments zau­bern nun ein Kon­zept aus dem Hut, das un­ter neu­em Na­men al­les gleich­zei­tig brin­gen und vor al­lem die Eigen­tü­mer der Strom­kon­zer­ne be­gün­sti­gen soll.

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Was heisst das eigent­lich, wenn man Ver­sor­gungs­si­cher­heit und Eigen­ver­sor­gungs­grad ga­ran­tie­ren will? Man zwingt die Kon­su­men­ten, teu­ren Strom von den Was­ser­kraft­wer­ken zu be­zie­hen. Das führt da­zu, dass man die Was­ser­kraft­wer­ke «Die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn» wei­ter­be­trei­ben und neue Pro­jek­te rea­li­sie­ren kann, auch wenn das aus wirt­schaft­li­chen Grün­den kurz­fri­stig nicht nö­tig und nicht ren­ta­bel wä­re. Teu­er für die Kon­su­men­ten wür­de das im Ver­gleich zu heu­te vor al­lem in den Eigen­tü­mer­kan­to­nen der Al­piq und der Ax­po, al­so et­wa in Zü­rich und im Aar­gau. In Bern, wo die Kon­su­men­ten schon heu­te ge­zwun­gen sind, den Strom der BKW zu be­zie­hen, wür­de sich wohl nicht viel än­dern.

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Was sich aber än­dern wür­de, wä­re das un­ter­neh­me­ri­sche Ri­si­ko. Die Ma­na­ger der Strom­kon­zer­ne wür­den zu Ver­wal­tern, und die In­ve­sto­ren hät­ten einen ga­ran­tier­ten Ge­winn. Dar­über muss man re­den, wenn man einen sol­chen Markt­ein­griff durch­füh­ren will. Gröss­ter pri­va­ter Eigen­tü­mer bei Al­piq ist eine In­ve­sto­ren­grup­pe um Mar­tin Eb­ner. Sie stieg vor gut zwei Jah­ren mit 60 Mil­lio­nen Fran­ken ein und be­sitzt heu­te 3 Pro­zent der Ak­ti­en. Da kann man sich schon fra­gen, ob man ihr En­ga­ge­ment über Markt­ein­schrän­kun­gen ver­gol­den will. Der Rest der Ak­ti­en ist mehr­heit­lich in der Hand der Kan­to­ne, meist je­ner, de­ren Bür­ger künf­tig mehr zah­len müs­sen. Ein Teil der Ak­ti­en ist beim fran­zö­si­schen Staat. Der wird sich be­dan­ken.

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Be­dan­ken wer­den sich auch die Strom-Ma­na­ger, denn die­se be­zie­hen gut die Hälf­te ih­res Lohns als Bo­nus. Jas­min Staib­lin, CEO der Al­piq, de­ren Prä­si­dent da­von spricht, dass er die Strom­pro­duk­ti­on we­gen der ho­hen Ko­sten nicht auf­recht­er­hal­ten kann, kas­sier­te letz­tes Jahr 1,8 Mil­lio­nen Fran­ken. And­rew Wa­lo von der Ax­po, der es nicht viel bes­ser geht, 1,2 Mil­lio­nen. Su­zan­ne Tho­ma, CEO der BKW, der es bes­ser geht, weil man in Bern mehr für den Strom zah­len muss, 1,3 Mil­lio­nen. Fak­tor drei bis vier im Ver­gleich mit einem Bun­des­rat. Wie man das für die Ver­wal­ter des staat­li­chen Strom­markts recht­fer­ti­gen will, dar­auf war­te ich ge­spannt.

Rutishauser
arthur.rutishauser@sonntagszeitung.ch
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Po­li­ti­ker pla­nen Re­vo­lu­ti­on im TOP Strom­markt

16
In 16 der letz­ten 20 Win­ter­halb­jah­re muss­te die Schweiz Strom im­por­tie­ren. Er wird im Win­ter knapp, weil Was­ser­kraft­wer­ke we­ni­ger pro­du­zie­ren und der Ver­brauch steigt.
3,9
2016 hat­te die Schweiz beim Strom­im­port einen Ãœber­schuss von 3,9 Mil­li­ar­den Ki­lo­watt­stun­den (kWh). Im­por­tiert wur­den 38 Mrd., ex­por­tiert 34,1 Mrd. kWh.
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In 16 der letz­ten 20 Win­ter­halb­jah­re muss­te die Schweiz Strom im­por­tie­ren. Er wird im Win­ter knapp, weil Was­ser­kraft­wer­ke we­ni­ger pro­du­zie­ren und der Ver­brauch steigt.
3,9
2016 hat­te die Schweiz beim Strom­im­port einen Ãœber­schuss von 3,9 Mil­li­ar­den Ki­lo­watt­stun­den (kWh). Im­por­tiert wur­den 38 Mrd., ex­por­tiert 34,1 Mrd. kWh.
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Künf­tig soll der Bund die Grund­ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät ge­währ­lei­sten, in­dem er Ener­gie­fir­men Kon­zes­sio­nen er­teilt — und den Strom­mix vor­schreibt

Denis von Burg und Pascal Tischauser
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Bern — Un­ab­hän­gig vom Aus­gang der heu­ti­gen Ab­stim­mung über die Ener­gie­wen­de und den Atom­aus­stieg steht der Schweiz eine wei­te­re gros­se Um­wäl­zung auf dem Strom­markt be­vor. Un­ter dem Stich­wort Ver­sor­gungs­si­cher­heit pla­nen die Ener­gie­po­li­ti­ker eine Re­vo­lu­ti­on. Markt­de­sign heisst das Zau­ber­wort: Ener­gie­ver­sor­ger sol­len als Ge­gen­lei­stung für eine ga­ran­tier­te Strom­men­genlie­fe­rung kon­zes­sio­niert wer­den. Da­für sol­len sie über den Strom­preis hin­aus mit einer Ver­si­che­rungs­prä­mie ent­schä­digt wer­den. «Es braucht jetzt ein Strom­markt­de­sign, um die Ver­sor­gungs­si­cher­heit TOP zu ga­ran­tie­ren. Die Ener­gie­kom­mis­si­on ist dran», be­stä­tigt Ste­fan Mül­ler-Al­ter­matt, der Prä­si­dent der na­tio­nal­rät­li­chen Ener­gie­kom­mis­si­on.

2025
Ab dem Jahr 2025 könn­te das heu­ti­ge Ex­port­land Frank­reich we­gen Kraft­werk­still­le­gun­gen im Winter auf Im­por­te an­ge­wie­sen sein.
2025
Ab dem Jahr 2025 könn­te das heu­ti­ge Ex­port­land Frank­reich we­gen Kraft­werk­still­le­gun­gen im Winter auf Im­por­te an­ge­wie­sen sein.
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Um eine un­ab­hän­gi­ge und um­welt­freund­li­che Ener­gie­ver­sor­gung si­cher­zu­stel­len, braucht es laut der Po­li­tik Schrit­te, die über das er­ste Mass­nah­men­pa­ket der Ener­gie­stra­te­gie hin­aus­ge­hen, über das heu­te ab­ge­stimmt wird. So se­hen das auch die gros­sen Ener­gie­un­ter­neh­men (siehe In­ter­view) so­wie TOP Ener­gie­po­li­ti­ker, die nach dem Aus­lau­fen der Strom­sub­ven­tio­nen um die ein­hei­mi­sche Was­ser- und Son­nen­strom­pro­duk­ti­on fürch­ten. Ge­plant war da­für ur­sprüng­lich eine Len­kungs­ab­ga­be, die er­neu­er­ba­re Ener­gie för­dern, aber vor­ab zum Strom­spa­ren hät­te füh­ren sol­len. Das Pro­jekt galt je­doch bald als Ver­wal­tungs­mon­ster. Das Kli­ma- und Ener­gie­len­kungs­sys­tem (Kels), das die Ener­gie oh­ne all­zu viel Wir­kung nur ver­teu­ern wür­de, ist in­zwi­schen po­li­tisch tot. Un­be­ach­tet von der Öf­fent­lich­keit ver­senk­te auch die zu­stän­di­ge stän­de­rät­li­che Kom­mis­si­on das Kels, nach­dem sich schon der Na­tio­nal­rat da­ge­gen aus­ge­spro­chen hat­te.

2022
Deutsch­land will sei­ne letz­ten acht Atom­kraft­wer­ke bis 2022 still­le­gen. 2016 tru­gen die­se rund 13 Pro­zent an die deut­sche Strom­er­zeu­gung bei.
41
Das Schwei­zer Über­tra­gungs­netz ver­bin­det die Schwei­zer Kraft­wer­ke mit den Ver­brau­chern und ist an 41 Stel­len mit dem euro­päi­schen Netz ver­bun­den.
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Ver­sor­gungs­si­cher­heit soll Staats­auf­ga­be wer­den

2022
Deutsch­land will sei­ne letz­ten acht Atom­kraft­wer­ke bis 2022 still­le­gen. 2016 tru­gen die­se rund 13 Pro­zent an die deut­sche Strom­er­zeu­gung bei.
41
Das Schwei­zer Über­tra­gungs­netz ver­bin­det die Schwei­zer Kraft­wer­ke mit den Ver­brau­chern und ist an 41 Stel­len mit dem euro­päi­schen Netz ver­bun­den.
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Die Ener­gie­po­li­ti­ker sind sich in­des weit­ge­hend einig, dass es zur Si­che­rung der Strom­ver­sor­gung eine Neu­re­gu­lie­rung des Strom­mark­tes mit kon­zes­sio­nier­ten Grund­ver­sor­gern braucht. Un­einig ist man sich aber noch, wel­ches der mög­li­chen Markt­mo­del­le um­ge­setzt wer­den soll. Vor­aus­set­zung für je­des Mo­dell ist ein Ge­set­zes­ar­ti­kel, der die «Ver­sor­gungs­si­cher­heit» zur Staats­auf­ga­be ma­chen wür­de. Der Bund hät­te dann die Grund­ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät zu ge­währ­lei­sten.

7'000
Die Lei­tungs­ka­pa­zi­täten fÜr den Im­port und den Ex­port von Strom um­fas­sen knapp 7'000 Me­ga­watt. Das ist sechs­mal die Lei­stung des Atom­kraft­werks Gös­gen.
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7'000
Die Lei­tungs­ka­pa­zi­täten fÜr den Im­port und den Ex­port von Strom um­fas­sen knapp 7'000 Me­ga­watt. Das ist sechs­mal die Lei­stung des Atom­kraft­werks Gös­gen.
145
Die Schweiz muss­te 2016 erst­mals über­haupt mehr für im­por­tier­ten Strom be­zah­len, als sie mit ex­por­tier­tem Strom ver­dien­te. Das Mi­nus be­trug 145 Mil­lio­nen Fran­ken.
145
Die Schweiz muss­te 2016 erst­mals über­haupt mehr für im­por­tier­ten Strom be­zah­len, als sie mit ex­por­tier­tem Strom ver­dien­te. Das Mi­nus be­trug 145 Mil­lio­nen Fran­ken.
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Das am­bi­tio­nier­te­ste Mo­dell da­zu ist ein lan­des­wei­tes und für das gan­ze Jahr grei­fen­des Ver­si­che­rungs­mo­dell, wie es bei­spiels­wei­se dem Ber­ner BDP-Po­li­ti­ker Hans Grun­der vor­schwebt. «Die Idee ist: Der Staat be­stimmt einen An­teil am Strom­ver­brauch, der als Grund­ver­sor­gung gilt, zum Bei­spiel 60 oder 70 Pro­zent.» Für diese Grund­ver­sor­gung sol­le dann eine lan­des­wei­te Kon­zes­si­on ver­ge­ben wer­den. Strom­un­ter­neh­men könn­ten sich in einer öf­fent­li­chen Aus­schrei­bung für diese Kon­zes­si­on be­wer­ben, müss­ten aber die Lie­fe­rung der Ener­gie ga­ran­tie­ren, sagt Grun­der. «Für die­se Ga­ran­tie er­hal­ten kon­zes­sio­nier­te Ener­gie­un­ter­neh­men dann über den Strom­preis hin­aus eine Art Ver­si­che­rungs­prä­mie.»

6'700
Das Schwei­zer Über­tra­gungs­netz ist 67'00 Ki­lo­me­ter lang. Mit 13 zum Teil schon jahr­zehn­te­lang lau­fen­den Pro­jek­ten sol­len Eng­päs­se be­sei­tigt wer­den.
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6'700
Das Schwei­zer Über­tra­gungs­netz ist 67'00 Ki­lo­me­ter lang. Mit 13 zum Teil schon jahr­zehn­te­lang lau­fen­den Pro­jek­ten sol­len Eng­päs­se be­sei­tigt wer­den.

Mit die­ser Prä­mie sol­len not­wen­di­ge In­ve­sti­tio­nen zum Aus­bau der Strom­pro­duk­ti­on be­zahlt wer­den. Fi­nan­ziert wür­de sie über einen Strom­preis­zu­schlag, der die heu­te be­reits exi­stie­ren­den Ge­büh­ren ab­lös­te.

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In­ner­halb der Kon­zes­si­on wür­de auch ein be­stimm­ter Strom­mix vor­ge­schrie­ben. Je nach Aus­ge­stal­tung för­der­te der Bund die Ener­gie­wen­de und die Un­ab­hän­gig­keit von Strom­im­por­ten stär­ker oder schwä­cher. Denn auch die Her­kunft des Stroms soll ein Pa­ra­me­ter sein. Es wird in Bun­des­bern dar­um ge­run­gen wer­den, ob nur im In­land pro­du­zier­ter Strom zu­ge­las­sen wird oder ob auch Elek­tri­zi­tät aus dem euro­päi­schen Aus­land als si­cher im Sinn von ga­ran­tiert ver­füg­bar gel­ten kann.

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Abschottung vor Billigstrom aus dem Ausland

Je hö­her die Eigen­ver­sor­gung, de­sto stär­ker wür­de die in­län­di­sche Pro­duk­ti­on vor bil­li­ger aus­län­di­scher Kon­kur­renz ge­schützt. Es wä­re fak­tisch eine Ab­schot­tung des Schwei­zer Markts vor aus­län­di­scher Kon­kur­renz, was dem Wunsch von Schwei­zer Strom­pro­du­zen­ten ent­ge­gen­kä­me. Ent­spre­chend hö­her wä­re aber wohl auch der Strom­preis.

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Mit dem Strom­mix wür­den auch die Pro­duk­ti­ons­ar­ten vor­ge­schrie­ben. Der Kon­zes­si­ons­in­ha­ber müss­te al­so ent­spre­chen­de Men­gen Was­ser­strom, Strom aus Son­ne und Wind so­wie al­len­falls aus Gas­kraft­wer­ken lie­fern. Ob auch noch der Atom­strom so ge­re­gelt wür­de, ist eine wei­te­re of­fe­ne Fra­ge. Denn auch hier be­ein­flusst die Zu­sam­men­set­zung des Mi­xes die Hö­he der För­de­rung al­ter­na­ti­ver und ein­hei­mi­scher Ener­gie­pro­duk­ti­on und ih­ren Preis.

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Es herr­sche ein brei­ter Kon­sens, dass «ein sol­ches Markt­de­sign nö­tig ist, um die Ener­gie­ver­sor­gung zu si­chern und die ein­hei­mi­sche Pro­duk­ti­on zu stüt­zen», sa­gen ver­schie­de­ne Ener­gie­po­li­ti­ker. Ob ein sol­ches Markt­mo­dell tat­säch­lich gün­sti­ger kommt als die Len­kungs­ab­ga­be und gar bil­li­ger als das heu­ti­ge För­der­mo­dell, dar­über schei­den sich die Gei­ster.

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Skep­ti­ker pro­mo­ten des­halb eher das weit we­ni­ger am­bi­tio­nier­te Win­ter­strom­mo­dell: Nur für die Zeit von Ja­nu­ar bis Ap­ril, in der die Schweiz Strom im­por­tie­ren muss, soll eine Strom­lie­fer­ga­ran­tie ver­stei­gert wer­den. Wer die ga­ran­tier­te Win­ter­strom­lie­fe­rung al­so am bil­lig­sten of­fe­riert, soll den Zu­schlag er­hal­ten.

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Es wird sich wei­sen, ob sich am En­de eine Kom­bi­na­ti­on der Mo­del­le durch­setzt oder nur die Win­ter-Mi­ni­va­ri­an­te. Eine öf­fent­li­che De­bat­te dar­über will man erst nach dem heu­ti­gen Ur­nen­gang füh­ren.

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«Schweiz muss den Grad der Eigen­ver­sor­gung de­fi­nie­ren»

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Alpiq-Prä­si­dent Jens Al­der warnt vor Aus­lands­ab­hän­gig­keit — und for­dert eine Vor­ga­be da­für, wie viel Strom pro­du­ziert wer­den soll

Jens Alder
Jens Alder
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Jens Alder
Jens Alder

Im neu­en Ener­gie­ge­setz sind Sub­ven­tio­nen von 120 bis 180 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr für die un­ter wirt­schaft­li­chem Druck ste­hen­de Was­ser­kraft vor­ge­se­hen. Bei einem Nein am heu­ti­gen Sonn­tag wür­de die­ses Geld aus­blei­ben. Was wä­re die Fol­ge?

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Das Prob­lem der Was­ser­kraft wä­re dann noch grös­ser. Das De­fi­zit, das die Kraft­wer­ke er­wirt­schaf­ten, wür­de noch hö­her aus­fal­len.

Bei einem Ja wür­den Sie hin­ge­gen ju­beln?

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Das De­fi­zit der Schwei­zer Was­ser­kraft wür­de durch die­se Stüt­zungs­mass­nah­men ge­rin­ger. Sie ge­nü­gen aber nicht.

Die Po­li­tik ent­wic­kelt be­reits wei­te­re Mass­nah­men. Eine Ab­nah­me­ga­ran­tie soll da­für sor­gen, dass Pri­vat­kun­den und KMU, die den Strom­an­bie­ter nicht frei wäh­len kön­nen, den teu­re­ren Schwei­zer Was­ser­strom über­neh­men müs­sen. Kri­ti­ker sa­gen, dass Fir­men wie die Al­piq so ih­re Bi­lanz sa­nie­ren wol­len.

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Das stimmt nicht. Im po­li­ti­schen Pro­zess wird da­für ge­sorgt wer­den, dass die zu­sätz­li­chen Ein­nah­men auch dort­hin flies­sen, wo sie wirk­lich ge­braucht wer­den, näm­lich in die Schwei­zer Was­ser­kraft.

Wa­rum sol­len Pri­vat­kun­den und KMU hö­he­re Strom­prei­se be­zah­len, da­mit Fir­men wie die Al­piq un­ren­tab­le Kraft­wer­ke fi­nan­zie­ren kön­nen?

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Ich hal­te es für einen Skan­dal, dass der Schwei­zer Markt in ein Mo­no­pol für Pri­vat­kun­den so­wie Ge­wer­be und in einen frei­en Markt für Gross­kun­den auf­ge­teilt ist. Je­ne Strom­ver­sor­ger, die Mo­no­pol­kun­den be­lie­fern, kön­nen das De­fi­zit der Schwei­zer Was­ser­kraft ih­ren Kun­den ver­rech­nen, in­klu­si­ve einer Ge­winn­mar­ge. Rei­ne Strom­pro­du­zen­ten wie die Al­piq hin­ge­gen, die kei­ne ge­bun­de­nen End­kun­den ha­ben, müs­sen den Strom zum viel tie­fe­ren Markt­preis ab­set­zen. Die­se Re­gu­lie­rung muss an­ge­passt wer­den. Es braucht eine lang­fri­sti­ge Lö­sung des Prob­lems.

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Wie wür­de die­se aus­se­hen?

Die Schweiz muss de­fi­nie­ren, wel­chen Ener­gie­ver­sor­gungs­grad sie in Zu­kunft will. Wie­viel des be­nö­tig­ten Stroms al­so in der Schweiz pro­du­ziert wer­den soll.

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Warum?

Weil wir so ein kla­res Ziel ha­ben. Dann kön­nen wir dar­über dis­ku­tie­ren, wie wir es er­rei­chen kön­nen. Oh­ne ein sol­ches Ziel droht die Ener­gie­po­li­tik in einem end­lo­sen ideo­lo­gi­schen Kon­flikt stec­ken zu blei­ben.

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Wie hoch soll der Grad der Eigen­ver­sor­gung sein?

Heu­te hat die Schweiz im Som­mer zu viel Strom, im Win­ter zu we­nig. Sol­che Zei­ten wird es im­mer ge­ben, eine völ­li­ge Auto­no­mie wä­re viel zu teu­er. Mit der ak­tu­el­len Re­gu­lie­rung wird es aber nicht mög­lich sein, den heu­ti­gen An­teil an schwei­ze­ri­scher Pro­duk­ti­on an der Strom­ver­sor­gung auf­recht­zu­er­hal­ten.

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Warum im­por­tie­ren wir nicht ein­fach?

Ein rei­ner Im­port wä­re eine ge­fähr­li­che Stra­te­gie. Al­le Staa­ten in Euro­pa grei­fen in den Strom­markt ein, um die ein­hei­mi­schen Strom­pro­du­zen­ten und die Ver­sor­gung ih­res Lan­des zu schüt­zen. Doch was pas­siert, wenn in Deutsch­land im Win­ter die Son­ne nicht scheint und der Wind nicht weht? Und wir im­por­tie­ren wol­len, die Deut­schen aber sel­ber zu we­nig Strom ha­ben?

«Gros­se Chan­cen ha­ben wir auch bei der Di­gi­ta­li­sie­rung des Strom­ge­schäfts»
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«Gros­se Chan­cen ha­ben wir auch bei der Di­gi­ta­li­sie­rung des Strom­ge­schäfts»

Die Strom­bran­che will doch ein­fach die Ver­ant­wor­tung ab­schie­ben. Wa­rum hat sie, an­statt in gu­ten Zei­ten Geld zur Sei­te zu le­gen, mil­li­ar­den­teu­re Pump­spei­cher­wer­ke ge­baut, die gar nicht nö­tig sind?

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2009 ahn­te nie­mand, dass der Gross­han­dels­preis um rund 50 Pro­zent ein­bre­chen wür­de. Das än­dert aber nichts da­ran, dass die An­la­ge tech­nisch ge­se­hen eine ge­nia­le Lö­sung ist. Sie kann die täg­li­chen Schwan­kun­gen aus­glei­chen, die durch die zu­neh­men­de Nut­zung von Wind- und Son­nen­strom an­fal­len. Ih­re Li­zenz läuft über 80 Jah­re. Nie­mand kann heu­te sa­gen, ob das tat­säch­lich eine Fehl­in­ve­sti­ti­on ist.

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Wa­rum lässt man Un­ter­neh­men wie die Al­piq nicht in Kon­kurs ge­hen? Dann wä­ren die Kraft­wer­ke schul­den­frei und könn­ten bil­li­ger pro­du­zie­ren.

Weil das nichts än­dern wür­de. Die Prei­se auf dem Strom­markt wä­ren des­we­gen ja nicht hö­her. Das Prob­lem geht zu­dem weit über die Ener­gie­bran­che hin­aus. Die Schwei­zer Kraft­wer­ke ha­ben meh­re­re Mil­li­ar­den Fran­ken TOP Schul­den in ih­ren Bü­chern, vor al­lem Ob­li­ga­tio­nen, die et­wa in den De­pots der Pen­si­ons­kas­sen lie­gen, die für un­se­re Al­ters­ren­ten sor­gen. Das soll­te uns schon be­un­ru­hi­gen. Vor al­lem, wenn ich se­he, dass noch im­mer kei­ne Klar­heit dar­über herrscht, wie die­ses Prob­lem ge­löst wer­den soll.

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Strom­kun­den dürf­ten viel­leicht be­reit sein, die Schwei­zer Was­ser­kraft zu stüt­zen, nicht aber die Atom­kraft.

Die Was­ser­kraft ist für uns das we­sent­lich grös­se­re und drin­gen­de­re Prob­lem. Die Atom­kraft macht we­ni­ger Ver­lu­ste. Aber auch ih­re Prob­le­me sind noch nicht ge­löst.

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In Deutsch­land hat der Staat die Haf­tung für die Be­trei­ber der Atom­kraft­wer­ke be­grenzt. Braucht es einen sol­chen Schritt auch in der Schweiz?

Das ist mög­lich. Lang­fri­stig fun­ktio­niert die heu­ti­ge Re­gu­lie­rung der Kern­ener­gie je­den­falls nicht.

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Die Al­piq will 49 Pro­zent ih­res Was­ser­kraft­port­fo­li­os ver­kau­fen. Sie woll­ten das ur­sprüng­lich bis En­de 2016 schaf­fen. Jetzt ist be­reits Mit­te Mai. Was ist die neue Dead­li­ne?

Eines ha­be ich ge­lernt: Kei­ne Dead­li­nes mehr zu kom­mu­ni­zie­ren. Das Ge­schäft ist kom­ple­xer, als wir dach­ten.

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Ha­ben Sie we­gen die­ser Ver­zö­ge­rung vor kur­zem be­kannt ge­ge­ben, dass Sie auch die rest­li­chen Ge­schäfts­fel­der der Al­piq für Min­der­heits­be­tei­li­gun­gen von In­ve­sto­ren öff­nen wol­len?

Nein. Es ist das gros­se Glück der Al­piq, dass sie noch wei­te­re Stand­bei­ne TOP hat. Die­se sind gut auf­ge­stellt und ha­ben gros­se Wachs­tums­chan­cen. Das Prob­lem ist, dass der Gross­han­dels­preis für Strom schnel­ler zer­fällt, als wir die neu­en Ge­schäfts­fel­der auf­bau­en kön­nen. Wir su­chen nun Part­ner, weil wir die­ses Wachs­tum nicht al­lein fi­nan­zie­ren kön­nen.

Gibt es In­ter­es­sen­ten?

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Wir ha­ben der­zeit nur ein Prob­lem: Wir müs­sen den In­ter­es­sen­ten sa­gen, dass sie erst in et­wa einem Jahr ein­stei­gen kön­nen. Der Ap­pe­tit der In­ve­sto­ren ist bei al­len drei Di­vi­sio­nen gross. Die Al­piq ist et­wa in der Ge­bäu­de­tech­nik schweiz­weit füh­rend. Gros­se Chan­cen ha­ben wir auch bei der Di­gi­ta­li­sie­rung des Strom­ge­schäfts, ein Be­reich, der mir als ehe­ma­li­ger Te­le­com­ma­na­ger be­son­ders gut ge­fällt.

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Kom­men auf die Al­piq neue Spar­mass­nah­men zu?

Wir müs­sen dau­ernd nach Ein­spar­mög­lich­kei­ten su­chen. Die von der Ge­schäfts­lei­tung auf­ge­gleis­ten Mass­nah­men ha­ben aber da­zu ge­führt, dass die Al­piq sehr ef­fi­zi­ent auf­ge­stellt ist. Gros­se neue Spar­mass­nah­men oder einen wei­te­ren Per­so­nal­ab­bau se­he ich der­zeit nicht.

Jürg Meier

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