Es wird beängstigend, wie diese gezielten Indiskretionen in der Bundespolitik überhand nehmen. Immer wieder Indiskretionen, die darauf abzielen, jemanden fertig zu machen. Das kann doch kein Zufall sein, seit ein paar Jahren hat das System.
Neuestens werden zudem auch Diplomaten so angegriffen,
dass sie sich zu wehren beginnen und
— was nie passieren darf —
über Geheimverhandlungen öffentlich plaudern.
So wird nicht nur unsere Regierung desavouiert
und lächerlich gemacht,
sondern ganz gezielt unser demokratisches System
untergraben; Regierungsdifferenzen werden öffentlich
gemacht, und vor allem wird vorbereitet,
dass die Schweiz in Zukunft in irgendwelchen Verhandlungen
absolut kein Gewicht und keinen Einfluss mehr hat.
Wer soll denn ein Land noch ernst nehmen,
nach jedem Vertragsabschluss alle auch internen Details
und Überlegungen breit tritt und zerredet.
Und die Medien haben das als Sensation schnell aufgegriffen und aufgebauscht. Zum Glück scheint sich inzwischen eine gewisse Zurückhaltung anzubahnen.
Dass unser militärischer Geheimdienst mehr Löcher hat als Emmentaler Käse, sind wir uns schon längst gewohnt. Daher erstaunt es wenig, dass wohl die einzige Person, die genau informiert war, ein gewisser Ghadhafi war.
Diese Art der öffentlichen Hinrichtung von allen durch alle kann nur Verlierer haben und erinnert bedenklich an die Art, wie so um 1930 die Nationalsozialisten die deutsche Regierung zerstört haben. Wollen wir wirklich dahin?
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