Krise der Demokratie

Die Monetokratie

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Wahl- und Abstimmungs­kämp­fe wer­den im­mer auf­wän­di­ger ge­führt. Nur noch ka­pi­tal­kräf­ti­ge Po­li­ti­ker und Grup­pie­run­gen ha­ben eine Chan­ce, sich durch­zu­set­zen. Im­mer mehr ha­ben nur noch Rei­che et­was zu sa­gen, und sie be­stim­men die Ge­set­ze zu ih­ren Guns­ten. Und so wol­len sie auch da­für sor­gen, dass sie un­ter sich an der Macht blei­ben. Das ge­mei­ne Volk ist nur da­zu da, die Ar­bei­ten zu ver­rich­ten und die Kos­ten zu tragen.

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Da brauchen wir gar nicht mit dem Fin­ger auf den Ca­va­glie­re Maf­fio­so oder ara­bi­sche Po­ten­ta­ten zu zei­gen. Die Mo­ne­to­kra­tie (Dik­ta­tur des Gel­des) ist kaum bes­ser. Auch sie um­gibt sich zum Schein mit einer De­mo­kra­tie der Ab­hän­gi­gen.
“ Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.”

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Auch berichten im­mer häu­fi­ger Stimm­bür­ger da­von, dass sie ge­gen Be­zah­lung für oder ge­gen et­was stim­men oder wäh­len. Das gilt of­fen­bar nicht als Miss­brauch von Ab­hän­gi­gen. Ob das Geld von Ein­zel­per­so­nen, Grup­pen, Par­tei­en, In­sti­tu­tio­nen oder Fir­men und Kon­zer­nen kommt, ist letzt­lich nicht re­le­vant.

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Kapitalismus treibt die Wirt­schaft an. Aber im­mer dann, wenn er gren­zen­los über­bor­det, dann läuft er Ge­fahr, die De­mo­kra­tie zu ver­ra­ten und in eine Mo­ne­to­kra­tie zu ver­wan­deln. Und das ist le­dig­lich eine an­de­re Form des Ab­so­lu­tis­mus': kurz ge­sagt die Pro­du­zie­ren­den lei­den, die Re­gie­ren­den schmarot­zen. Die Fol­ge ist im Ext­rem­fall im­mer der Auf­stand.

Zum Beispiel: Schmarotzer
(www.zumkuckucksei.net/K-SZ-51.html)
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Gefährliche Parteien

Es ist nicht leicht zu be­stim­men, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen eine po­li­ti­sche Par­tei für ein Land ge­fähr­lich wird. Längst gibt es einen Kon­sens, dass Ein-Par­tei­en-Sys­te­me ge­fähr­lich sind und im­mer zur Dik­ta­tur ge­hö­ren.

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Es gibt aber auch in­halt­lich ge­fähr­li­che Par­tei­en, sol­che die ge­mäss ih­rem Pro­gramm men­schen­ver­ach­ten­de Struk­tu­ren an­stre­ben, sol­che die Men­schen­rech­te miss­ach­ten. Die Ent­schei­dung ist aber äus­serst schwie­rig. Wo sind denn die Gren­zen? Ab wann ist es ge­fähr­lich, nicht mehr to­le­rier­bar? Und wer soll das ent­schei­den?

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Es gibt aber rech­ne­ri­sche Ge­fähr­lich­kei­ten. Wäh­rend des Auf­baus un­se­res Staats­we­sens gab es nur eine ein­zi­ge staats­tra­gen­de Par­tei. Zwar blie­ben auch da­mals Min­der­hei­ten erst mal auf der Strec­ke und wur­den Men­schen zu un­recht be­straft und gar ge­quält. Aber im gros­sen und gan­zen war die Eli­te da­mals vom Er­folg des Ge­mein­we­sens be­seelt.

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Heute scheint mir das Wohl­er­ge­hen des Ge­mein­we­sens nicht mehr so im Zent­rum zu ste­hen, son­dern al­le Par­tei­en su­chen statt eines Kon­sens' die Mehr­heit für sich und damit die Macht.
In diesem Sin­ne wird je­de Par­tei zur Ge­fahr für die De­mo­kra­tie und den Staat, wenn sie min­des­tens 30% der Man­da­te oder der Wäh­ler ver­ei­nen kann. Unter diesen Voraus­set­zun­gen näm­lich wer­den Min­der­hei­ten mar­gi­na­li­siert und über­gan­gen bis ver­nach­läs­sigt, was im besten Fall zum Zer­fall der Ge­sell­schaft, im schlech­tern Fall zur Ver­fol­gung, Pro­grom oder Re­vo­lu­tion führt.

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Katastrophen

Katastrophen be­gin­nen, wenn Par­tei­en oder Grup­pie­run­gen die 50% Gren­ze er­rei­chen oder über­schrei­ten. Es spielt kei­ne Rol­le, um wel­che Par­tei es sich da­bei han­delt, wenn sie die ab­so­lu­te Mehr­heit er­reicht, wird sie zur Ein­heits­par­tei, zur Dik­ta­tur.

Beispiele für die­sen Fall ken­nen wir ja ge­nü­gend: Na­zio­nal­so­zia­li­sten in Deut­schland, Fa­schis­ten in Ita­lien oder Spa­nien, SED in der DDR, Kom­mu­nis­ten in der UdSSR, Chi­na, Weiss­russ­land, Ku­ba, Fi­desz in Un­garn.

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Es gibt aber auch we­ni­ger dra­ma­ti­sche Bei­spie­le. In ver­schie­de­nen west­li­chen Län­dern mit mehr oder we­ni­ger Zwei-Par­tei­en-Sys­te­men än­dert je­weils al­les, aber auch gar al­les, wenn wie­der die an­de­re Par­tei zum Zug kommt. Da wer­den al­le Staats­an­ge­stell­ten aus­ge­wech­selt, Ge­set­ze wie­der rück­gän­gig ge­macht und Pos­ten an die Wahl­hel­fer ver­teilt. Da wun­dert man sich, dass sich nichts bewegt, son­dern im­mer hin und her ge­trö­delt wird. Da­bei wird der Ge­set­zes­sa­lat im­mer grös­ser, die Rechts­si­cher­heit im­mer klei­ner. Und män­nig­lich wun­dert sich, dass ge­wis­se Dip­lo­ma­ten so un­dip­lo­ma­tisch sind, wel­che ih­ren Pos­ten nur als Dank für ih­ren Ein­satz als Wahl­hel­fer er­hal­ten ha­ben. Und von kon­stan­tem Fort­schritt na­tür­lich kei­ne Spur, weil je­de Re­gie­rung auch die Fort­schrit­te der vor­an­ge­hen­den wie­der zer­stört.

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