Blochers wechseln Moritz Suter als BaZ-Verleger aus
Moritz Suter ist mit seinem Plan aufgelaufen, die «Basler Zeitung» zu sanieren. Er verkaufte seinen 100-Prozent-Anteil an der BaZ Holding zurück an Christoph Blochers Tochter Rahel.
Moritz Suter ist nicht mehr Verwaltungsratspräsident der BaZ Holding AG. Er hat seine Aktien an Rahel Blocher verkaufen müssen, die von einer Call-Option Gebrauch gemacht hat. Damit ist die seit langem geforderte Transparenz über die Eigentumsverhältnisse bei der «Basler Zeitung» geschaffen: Rahel Blocher ist Eigentümerin der «Basler Zeitung» (BaZ) und aller angegliederten Verlags-, Verkaufs- und Druckunternehmen. Moritz Suter legte gestern Abend unmittelbar nach seiner Absetzung gegenüber den Mitarbeitenden der Basler Zeitung Medien (BZM) die Karten per Mail auf den Tisch. Er habe sich mit den «Darlehensgebern» Christoph und Rahel Blocher nicht auf deren Rückzug aus dem Unternehmen einigen können.
Die so offengelegte Rolle der Blochers löst in Basel heftige Kritik aus. Guy Krneta von der Aktion «Rettet Basel» kündigt für Samstag eine Kundgebung an, an deren Organisation sich auch die Kantonalsektion der SP beteiligen wird. «Es ist ein Skandal, wie Christoph Blocher uns Baslerinnen und Basler eineinhalb Jahre lang belogen und hinters Licht geführt hat.» Martin Lüchinger, Präsident der SP Basel-Stadt, befürchtet eine «Berlusconisierung» der Basler Medienlandschaft. «Wir bleiben bei unserer Haltung und vertreten die auch: Die SVP darf in Basel kein Hausblatt haben», sagt Lüchinger.
Kurz vor Suters Info-Mail verlangte die Basler Regierung die Offenlegung der Besitzverhältnisse und insbesondere die Weiterführung der schuldenbelasteten Drucksparte des Unternehmens. Christoph Blochers ursprünglicher Sanierungsplan für die BZM sah die — nun vorgenommene — Abtrennung und den Verkauf oder die Einstellung der Drucksparte vor.