Landwirtschaft ↔ Wirtschaft
Kuh-Hörner
Kuh-Hörner
Ein harter Job und viele Abhängigkeiten
-
Zu allem, was wir essen, kommen die Grundstoffe entweder
aus der Landwirtschaft,
aus der Fischerei oder
vom Jäger.
-
Die Löhne und wichtige Grundausgaben steigen zwar
im Allgemeinen.
Aber wir geben immer weniger Prozente unseres
Monatseinkommens fürs Essen aus.
-
Die Grossverteiler drücken auf die Produzentenpreise,
denn sie sind in einem harten Konkurrenzkampf.
-
Auch die Produzenten der Lebensmittelgrundstoffe
(Bauern, Fischer, Jäger)
müssen mit steigenden Grundausgaben zurechtkommen.
-
Der Erlös für Grundnahrungsmittel sinkt relativ zum
allgemeinen Kostenniveau enorm, in einigen Fällen
(wie Z.B. Milch) sogar absolut.
Das heisst für die Produzenten: Um zu überleben,
optimieren und rationalisieren.
Dazu sind in den betroffenen Sparten die Möglichkeiten beschränkt.
Die Alternativen sind:
-
Investitionsstop in die Betriebe,
führt auf Dauer in die Katastrophe.
-
Sich ausbeuten lassen, bis man nur noch aufgeben kann.
Unsere einheimischen Produzenten stehen in Konkurrenz zu
Billig-Produzenten im Ausland.
Das sind bei tierischen Produkten oft
Käfig- und Batterie-Haltung,
bei Pflanzlichen Produkten stehen dahinter oft
verbrecherischer Raubbau an der Natur oder
Ausnutzung von Leuten in Entwicklungsgebieten.
Es nützt wenig, hier viele oekologisch
sinnvolle Vorschriften zu erlassen, und dann dott
einzukaufen, wo man diese leicht umgehen kann.
Hier ein banales kleines Beispiel
Eben wurde die sogenannte
«Hornkuh-Initiative»
eingereicht.
Das Problem ist eigentlich ein einfaches.
Nur eben, es ist verknüpft mit Wirtschaft.
Und in der Wirtschaft muss ja alles wachsen, vor allem der Gewinn,
ohne Rücksicht darauf, wem es schadet, so lange es nur jemand anderen trifft.
Aber hier geht es auch noch um Tiere. Da haben viele Menschen Skrupel,
ausser vielleicht die Top-Manager.
Unsere Ethik erlaubt offenbar, Menschen je nach Herkunft, in Mauselöchern
zu halten. Aber Tiere einsperren geht natürlich nicht.
Das ist zwar hier nicht das Thema, aber es spielt rein.
Problematik der Milchbauern
-
Der Milchpreis sinkt.
Also müssen mehr Kühe her, damit es wieder rentiert.
Da folgt die Milchschwemme und der Milchpreis sinkt noch mehr.
-
Gemäss neuern Vorschriften müssen neue Ställe
(und alte nach Möglichkeit, sicher bei Umbau oder Erweiterung)
als Freilaufställe konzipiert werden.
Das braucht pro Kuh mehr Platz.
-
Das heisst entweder in mehr Platz investieren, oder weniger Kühe
(= weniger Milch).
-
Als natürliche Haltung ist heute sinnvollerweise
die sogenannte Mutterkuhhaltung gewünscht.
Diese hat zur Folge, dass Mutterkühe wieder ein
natürliches Verhalten an den Tag legen, wenn es um ihre Kälber geht.
Das wiederum verstehen viele Menschen nicht, wenn sich
plötzlich so “dumme” Kühe auf der Weide anders verhalten
und ihre Kälber meinen schützen zu müssen.
-
Da kam eine neue Mode gerade recht: die Enthornung.
Kuhhörner sind in gewissen Fällen gefährlich,
aber es sind sehr sensible lebende Organe.
Enthornung ist wohl nur schwerlich als natürlich zu bezeichnen.
(Die Hörner sind durchblutet und enthalten Nerven.
Auch Menschen mit amputierten Gliedern haben oft Schmerzen
in diesen nicht mehr vorhandenen Gliedern.)
-
Aber ohne Hörner brauchen Kühe in Freilaufställen
weniger Platz; resp. es haben mehr Kühe im Stall Platz.
Und der Kreis beginnt von neuem.
Was ist nun RICHTIG?
Bei unserer Tiefstpreispolitik muss immer etwas auf der Strecke bleiben:
- Unsere Bauern oder
- Die Bauern in Entwicklungsgebieten oder
- Die Natur (Tiere, Pflanzen)
Siehe auch: ➔
K-Tipp©
vom 23. März 2016.
www.zumkuckucksei.net/Politik/wirpol/ktipp-2016-6-2.htm K-Tipp©
vom 23. März 2016.