Die Unternehmenssteuer-Reform wurde 2008 mit knappen 50,5% vom Volk angenommen. Bundesrat Hansrudolf Merz hatte argumentiert: «Es ist Zeit, etwas für die kleinen Unternehmen zu tun — für Maler, Apotheker, Garagisten, Floristen, Metzger und …». Er sagte: «Es gäbe keine Steuergeschenke für Grossaktionäre oder für Aktionäre von Nestlé, Novartis, ABB.» Und er behauptete: “Die Steuerausfälle in der Dividendenbesteuerung betrügen etwa 56 Millionen Franken”.
Das böse Erwachen folgt schon im ersten Jahr nach Inkrafttreten: Es wird über Jahre hinweg mehrere Milliarden an Steuerausfällen bewirken. Das kann nur heissen: entweder Service-Abbau des Staates, oder Steuererhöhungen für den kleinen Mann. — Und zu allem Elend profitieren wieder die grossen im grossen Stil (mit Milliarden) und die angesprochenen kleineren Betriebe profitieren nur unbedeutend.
Wie bei der Bankenkrise muss der Steuerzahler für die Grossabsahner aufkommen.
Neuestens spricht man von Steuerausfällen von 47 Milliarden Franken. Die Senkung der Unternehmenssteuern wegen diesem Streit wird locker mit Ausfällen von 2 bis 5 Milliarden Franken prognostiziert. Wir scheinen es ja zu haben. Falls dem wieder so falsche Annahmen zu Grunde liegen wie bei der Unternehmenssteuerreform Ⅱ, dann wird das ins Geld gehen und horrende Steuererhöhungen für den einfachen Bürger mit sich bringen.
Siehe Original-Artikel im
TagesAnzeiger©
(www.zumkuckucksei.net/finsteu/TA-str2.htm)
vom 11. März 2011 und 15./19. März 2012
(Reform Ⅱ).