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Pimp my Töffli

Pimp

In lie­be­vol­ler Schweiss­ar­beit hat ein 17-Jäh­ri­ger im Tog­gen­burg sein Mo­fa zer­sägt und mit dem Hin­ter­teil eines Autos ver­eint. Das Ge­fährt soll­te bis zu 80 km/h schaf­fen. Aber schon bei der Jung­fern­fahrt am Frei­tag wur­de es von der Po­li­zei ein­ge­zo­gen — es wird wo­mög­lich ver­schrot­tet.

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Erfindergeist   Pimp my Töffli, TA vom 21.6.

Pimp
Bei der Jung­fern­fahrt am Frei­tag wur­de das Töffli­auto von der Po­li­zei ein­ge­zo­gen.

Eine be­ste­chen­de Idee
Dieses Ge­fährt ge­hört nicht ver­schrot­tet, son­dern in ein Ver­kehrs- oder Tech­nik­mu­se­um. Der jun­ge Mann, der es ge­baut hat (statt auf der Stras­se her­um­zu­hän­gen), wird si­cher be­ruf­lich wie pri­vat sei­nen Weg ma­chen. Nur schon die Idee ist be­ste­chend.

Walter Lippuner, Altendorf

In liebe­vol­ler Schweiss­ar­beit. Sehr tref­fend hat der TA in der Bild­le­gen­de ge­schrie­ben: «In lie­be­vol­ler Schweiss­ar­beit…». Si­cher hat es die­sen 17-jäh­ri­gen Tog­gen­bur­ger auch viel Schweiss ge­kos­tet, bis er sein Ge­fährt zu­sam­men­ge­bas­telt hat­te. Ich bin 80 Jah­re alt und hat­te auch Vi­sio­nen und Fan­ta­sien von sol­chen Fahr­zeu­gen in mei­ner Ju­gend. Ich ha­be auch Ver­ständ­nis für die Ord­nungs­hü­ter, die eine sol­che Krea­tion nicht im öf­fent­li­chen Ver­kehr dul­den kön­nen. Aber ich bit­te sie: Ver­hin­dert doch, dass dem jun­gen Mann die­ses Ve­hi­kel weg­ge­nom­men und ver­schrot­tet wird! Er ist ein ge­nia­ler Er­fin­der und Kon­struk­teur, der gros­se An­er­ken­nung ver­dient und un­be­dingt ge­för­dert wer­den soll­te. Er ver­dient einen Preis für sei­ne Idee und sein Durch­hal­te­ver­mö­gen, und ich wün­sche mir, dass sei­ne Kon­struk­tion auf­be­wahrt wird. Wir brau­chen sol­che jun­gen Leu­te, die Fan­ta­sie ha­ben und ih­re Ideen um­set­zen.

Walter Müller, Zürich

«Wir brau­chen sol­che jun­gen Leu­te, die Fan­ta­sie ha­ben und ih­re Ideen um­set­zen.»

Amtlich prüfen lassen.
Wie wird doch im­mer ge­schimpft über die heu­ti­ge Ju­gend: Die Jun­gen be­we­gen sich zu we­nig, ha­ben kei­ne Ini­tia­ti­ve, ja, es gip­felt nicht sel­ten in der Aus­sa­ge, man kön­ne sie zu nichts mehr ge­brau­chen. Und nun dies: ein Fo­to im Ta­gi, das ein ori­gi­nel­les Ge­fährt zeigt, kon­stru­iert von einem 17-jäh­ri­gen Tog­gen­bur­ger. Er hat­te es si­cher mit Feuer­eifer zu­sam­men­ge­baut, und an­schei­nend ist es so­gar fahr­tüch­tig. Und was pas­siert? Es wird von der Po­li­zei ein­ge­zo­gen, so­gar von ver­schrot­ten wird ge­spro­chen. Wo bleibt da der ge­sun­de Men­schen­ver­stand? Ich hof­fe sehr, un­ter den Ver­ant­wort­li­chen gibt es auch noch Leu­te, die mit dem nö­ti­gen Hu­mor aus­ge­rüs­tet sind und ge­gen­über dem jun­gen Tüft­ler Nach­sicht wal­ten las­sen. Dem ini­tia­ti­ven Er­bau­er des Ve­hi­kels gilt in ers­ter Li­nie ein gros­ses Lob für sei­ne Ar­beit. Gebt ihm eine Chan­ce und sein Ge­fährt zu­rück mit der Auf­la­ge, es in den Zu­stand zu brin­gen, dass er es — wenn er 18 Jah­re alt ist — amt­lich prü­fen las­sen kann. Ich wün­sche dem jun­gen Kon­struk­teur al­les Gu­te für die Zu­kunft und bin mir si­cher, dass wir von ihm noch hö­ren wer­den. Eine sol­che Ju­gend brau­chen wir!

Annelies Farner, Oberstammheim