Hier rollt der Rubel: Die Chefs von Swisscom, SBB, Post und Postfinance verdienten 2014 zusammen über eine Viertelmillion Franken mehr als im Vorjahr. Allein der SBB-Boss erhielt über 128'000 Franken mehr.
Bei den bundesnahen Betriebe Swisscom, SBB und Post ist die Eidgenossenschaft auch nach der Umwandlung in Aktiengesellschaften als Hauptaktionär auch Haupt-Eigentümer. Zudem leisten diese Betriebe unter anderem einen Service Public, der im ganzen Land einen minimalen Service garantieren soll. Für diesen nicht lukrativen Service Public wird den Betrieben eine finanzielle Abgeltung zugestanden.
Da sich die obersten Kader immer mit Konkurrenzunternehmen vergleichen, stellen sie an ihre Besoldung hohe Ansprüche. Dabei irritieren zwei Punkte:
Urs Schaeppi, Swisscom | Andreas Meyer, SBB | Susanne Ruoff, Post | Hansruedi König, Postfinance | Bundesrat | |
2013 | Fr. 1'608'000 | Fr. 943'698 | Fr. 766'732 | Fr. 529'176 | |
2014 | Fr. 1'657'000 | Fr. 1'072'023 | Fr. 824'585 | Fr. 562'555 | Fr. 474'718 |
Diff. | Fr. 49'000 | Fr. 128'325 | Fr. 57'853 | Fr. 33'379 | |
in % | 3.05% | 13.60% | 7.55% | 6.31% |
Das heisst: Diese vier Personen bezogen 2014 über 4 Millionen Franken (4'116'163.−), das ist mehr als alle sieben Bundesräte zusammen. Und gegenüber 2013 haben sie sich ihre Gehälter zusammen um mehr als ¼ Million (268'557.−) aufgestockt.
Siehe auch K-tipp Nr.7
➔ K-tipp
➔ www.zumkuckucksei.net/ServicePublic/ktipp-20150408.htm
Allein der Chef der SBB bezieht mehr als zwei Bundesräte zusammen. Auch andere sind beim Salär zwar dreist, aber Kritik nehmen sie lieber nicht zur Kenntnis:
Siehe auch K-tipp Nr.11
➔ K-tipp
➔ www.zumkuckucksei.net/ServicePublic/ktipp-20150603.htm
Bei den SBB gäbe es durchaus noch mehr zu kritisieren. So scheint der grausige Unfall von Rafz auch auf die Sparwut der Leitung zurückzuführen zu sein. Fr. 25'000 hat man dort gespart, weil man keine Kabelschlaufe in das Gleis eingelegt hat (auf dem Gleis wendet jeden Werktag ein Zug; das ist im Wochenschnitt weniger als einer). Dieser Betrag steht der Lohnaufbesserung der Chefs von Fr. 128'325 gegenüber. Und dieser Chef hat noch den Mut, sich zu beschweren, weil er kein Gratis-GA für seinen Hund erhält.
Neueste Nachrichten («Sonntags-Zeitung») sprechen von reihenweisen Entlassungen bei den Wagenreinigern. Sicher hat keiner von Ihnen auch nur annähernd soviel verdient, wie sich der Chef aufgebessert hat.
Siehe auch Sonntags-Zeitung
vom 21. Juni 2015:
➔ Sonntags-Zeitung
➔ www.zumkuckucksei.net/ServicePublic/SZ-20150621-SBB-S39.html
Urs Schaeppi, Swisscom | Urs Breitmeier, Ruag | Andreas Meyer, SBB | Susanne Ruoff, Post | Hansruedi König, Postfinance | Bundesrat | |
2014 | Fr. 1'773'000 | Fr. 992'000 | Fr. 1'072'023 | Fr. 824'585 | Fr. 562'555 | |
2015 | Fr. 1'832'000 | Fr. 1'118'000 | Fr. 1'046'186 | Fr. 984'521 | Fr. 726'785 | Fr. 475'163 |
Diff. | Fr. 59'000 | Fr. 126'000 | Fr. -25'837 | Fr. 159'936 | Fr. 164'230 | |
in % | 3.33% | 12.70% | -2.41% | 19.40% | 29.19% |
Die Zahlen zeigen die Gesamtvergütungen. Enthalten sind jeweils Basislohn, variable Lohnbestandteile und Nebenleistungen (Spesen- und Repräsentationspauschalen u.Ä.), wie sie in den Geschäfts- und Finanzberichten 2014/2015 von Post, Postfinance, Ruag, SBB und Swisscom aufgeführt sind.
Zum Vergleich: Bundesratslohn (inkl. Repräsentationszulage und Sozialleistungen) = Fr. 475 163.– (Stand 1.1.2016)
Zusammen eine halbe Million mehr kassiert
Die Konzernleiter von Swisscom, Ruag, SBB, Post und Postfinance verdienten letztes Jahr insgesamt 5,7 Millionen Franken. Das ist fast eine halbe Million mehr als im Jahr 2014.
Siehe auch K-tipp Nr.7
➔ K-tipp
➔ www.zumkuckucksei.net/ServicePublic/ktipp-20160406.htm
vom 16. Mai 2016.