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Noch vor fünf­zig Jah­ren hat sich der Staat um ver­schie­den­ste Dien­ste ge­küm­mert, die für die ge­sam­te Be­völ­ke­rung wich­tig wa­ren, so um die Post, umd das Fern­mel­de­we­sen [PTT] und gross­mehr­heit­lich um den öf­fent­li­chen Ver­kehr (so­weit es sich um die gros­sen Ver­bin­dun­gen han­del­te [SBB] oder um so­ge­nann­te Rand­ge­bie­te [Post­auto]).

Erinnerungen

  1. Brief­trä­ger: — In den Städ­ten kam der Brief­trä­ger mon­tags bis frei­tags am Mor­gen, am Mit­tag und am Abend vor­bei, da­zu kam der der Pa­ket-Pöst­ler und der Geldp­öst­ler je­den Tag. Und am Sams­tag kam­men Brief­trä­ger und Pa­ket­pöst­ler noch ein­mal. Kon­kur­renz gab es dank «Post­re­gal» kei­ne. Und je­der­man zahl­te sei­ne Rech­nun­gen per grü­nem oder weis­sem Ein­zah­lungs­schein am Post­schal­ter.
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    Telefon: — Handy gab es noch nicht. Und längst nicht je­der Haus­halt hat­te ein Te­le­fon. Aus­rich­ten war die De­vi­se. Aber auch auf die ent­le­gen­sten Hö­fe wur­de auf Wunsch eine Te­le­fon­lei­tung (2 Dräh­te an Te­le­fon­stan­gen) ge­zo­gen. Und al­le, die te­le­fo­nie­ren woll­ten, hat­ten den glei­chen Ta­rif zu be­zah­len.
  3. Telegraph: — Drin­gen­de Mit­tei­lun­gen — aber auch Glück­wün­sche zu Hoch­zei­ten und Ge­burts­ta­gen — wur­den oft per Te­le­gramm schrift­lich über­mit­telt; SMS war noch un­be­kannt. Ein Text wur­de über das Te­le­fon­netz an die nächst­ge­le­gen Te­le­gra­phen­sta­ti­on über­mit­telt; von dort wur­de er dem Em­pfän­ger per Bo­ten über­bracht. Die­ser Dienst wur­de von der gan­zen Be­völ­ke­rung re­ge be­nutzt.
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    Reisen: — Zwar gab es ne­ben den SBB und eini­gen gros­sen Pri­vat­bah­nen (wie BLS, RhB, CJ, SOB, GFM …) un­zäh­li­ge klei­ne­re Pri­vat­bah­nen, ge­mein­de­eige­ne Bus- und Tram­be­trie­be, so­wie ört­li­che Bus­be­trie­be. Das Rück­grat wa­ren aber die SBB mit Li­ni­en an die un­mög­lich­sten Or­te, und dann die Post-Autos für da, wo die Bahn nicht hin­kam.
    Und fast über­all hat­te es einen Bahn­hof, wo Bil­let­te zu kau­fen wa­ren und Ge­päck auf­ge­ge­ben wer­den konn­te. An Hal­te­stel­len oh­ne Bahn­hof (so­wie an Post­auto­hal­te­stel­len oh­ne Post) konn­ten Fahr­schei­ne oh­ne Zu­schlag im Fahr­zeug ge­löst wer­den.
So­wohl die tech­ni­sche Ent­wick­lung, aber auch die stär­ke­re Er­hö­hung der Lohn­kos­ten ge­gen­über den Sach­kos­ten ha­ben vie­le Än­de­run­gen zwin­gend nö­tig ge­macht, aber nicht al­le.
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Nur die Dien­ste der amt­li­chen Ver­wal­tung (Mo­tor­fahr­zeug­kon­trol­len, Bür­ger-Re­gis­ter, Ein­woh­ner-Re­gis­ter, …) blie­ben den Kan­to­nen und Ge­mein­den über­las­sen. Aber da gab es schliess­lich in je­der Ge­mein­de eine Ge­mein­de­kanz­lei.

Ob die­ser Ser­vi­ce Pub­lic im­mer und über­all ef­fi­zi­ent or­ga­ni­siert war, ist nicht Ge­gen­stand die­ses Ka­pi­tels. Für die Staats­be­trie­be war die schweiz­wei­te Ab­dec­kung wich­ti­ger als der Pro­fit. Si­cher wä­ren oft­mals an eini­gen Or­ten Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen mög­lich ge­we­sen. Aber im­mer­hin sorg­te die staat­lich Ober­auf­sicht da­für, dass die­se Ser­vices flä­chen­dec­kend im gan­zen Land für al­le Ein­woh­ner in zu­mut­ba­rer Form ver­füg­bar wa­ren.

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Ak­tu­el­le Prob­le­me im Service Public